Quär dur d’Schwyz (13/14)

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Jul 282014
 

Kalktrittli BifertenEtappen 13/14 Kalktrittli-Bifertenhütte-Rabius (30./31. Juli) 

Zum vierten Mal Anfahrt ins Glarnerland. Interessant an dieser Strecke war eigentlich nur noch die Frage, ob die Leute im Kolonialwarengeschäft, das unmittelbar neben den Geleisen beim Bahnhof Ennenda liegt, beim Morgenessen sind oder nicht (sie waren es). Dann von Linthal mit dem Privatbus nach Tierfehd und dort mit der Luftseilbahn hinauf ins Kalktrittli. Diese 1000 Höhenmeter haben wir somit locker hinter uns gebracht.    

Von der Bergstation Kalktrittli ging es auf einem gut ausgebauten Trampelpfad happig bergauf. Gesehen haben wir am Anfang leider nicht viel, da der Nebel uns einen Streich spielte. Nach einer Stunde Aufstieg gab es dann aber einige Highlights. Zuerst einen Büschel Edelweiss, dann eine Gruppe Steinböcke, ein Schneehuhn mit Jungen und nochmals Steinböcke. Es war also trotz den misslichen Verhältnissen total abwechslungsreich. 

Das nächste Highlight war dann die Muttseehütte wo wir von einer jungen Dame sehr gut bewirtet wurden. Dann ging’s weiter leicht obsi Richtung Kistenpass (unten eine kurze Beschreibung warum der Hoger so heisst). Irgendwo im Nirwana stoppte Fredy plötzlich, packte seinen Rucksack aus, nahm eine Flasche Wein hervor und verkündete, dass wir den höchsten Punkt unserer gesamten Tour (ca. 2750) erreicht hätten. Trotz der unagenehmen Verhältnissen freuten wir uns über den kühlen „Weissen“ und das nun erreichte Teilziel. Von da an wäre es, wenn es nicht so geschifft und gewindet hätte, ein lockerer Spaziergang bis zum Tagesziel gewesen.

Bei der Ankunft in der Bifertenhütte (2482 MüM) wurden wir von der „charmanten“ Hüttenwartin Monika und ihrer ebenso „charmanten“ Assistentin Ruth mit Kaffe und Kuchen empfangen. Die Hütte selber wäre für zwei Personen recht konfortabel, für elf tropfnasse Wandervögel im ersten Moment aber „hure äng“. Nachdem die nassen Kleider irgendwo verstaut waren, wurde es aber rasch gemütlich. Die beiden Girls verwöhnten uns mit einem dreigängigen Nachtessen, dass höchsten Ansprüchen genügte. Für die Abendunterhaltung waren dann hauptsächlich Güx, Fredy und Hans Lüscher zuständig. Wir wissen jetzt jedenfalls, dass: „um dä Rigi umseckle nöd sglich isch wie am S….l umerigle und, dass „je scho“ ein anderer Ausdruck für Selbstbefriedigung ist, dass es „je steiler desto geiler ist“. Dann aber wurde es echt ungemütlich: Die ca. 50 Schritte zur Toilette, waren ein Abenteuer: Es schiffte waagrecht und windete wie ein Schwein. Es hatte ja keine Dusche aber nach dem Toilettenbesuch war man es. Grundsätzlich wäre dies alles kein Problem, aber aus Erfahrung wussten wir,  dass diese Tortur Mitten in der Nacht nochmals bevor stand. Es war dann aber alles halb so schlimm, am Morgen waren jedenfalls Alle wieder guten Mutes.   

Biferten-RabiusNach dem Morgenessen habe ich zu mir gesagt:  Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.  Regen, Wind und Nebel hatten noch zugelegt und es wurde ziemlich kühl. Nach ca. einer halben Stunde war dann aber die Welt wieder in Ordnung. Kein Wind mehr, der Regen hatte aufgehört, ein Regenbogen am Horizont und ein Stücklein blauer Himmel. Trotzdem die 1000 Höhenmeter die wir auf fünf Kilometer hinunter stiegen, gingen merklich in die Gelenke (der Muskelkater kam erst heute). Nachher ging es leicht bergab, dem „Lehm“ entlang Richtung Brigels (1287 MüM). Auf halbem Weg kamen uns dann Köbi und Heinz entgegen. Sie hatten sich spontan entschlossen, uns am zweiten Tag der Etappe zu begleiten. Nach einem kurzen Kaffehalt in Brigels machten wir uns dann wieder auf den Weg  Richtung Schlans, Trun und Rabius. Es waren noch ca. 12 Kilometer, aber wer gedacht hatte es gehe alles leicht abwärts hatte sich getäuscht. Zudem wurde noch der Rucksack aus unerfindlichen Gründen immer schwerer. Abschliessend noch ein kurzer Restaurantbesuch und dann mit der RhB die Rheinschlucht hinunter Richtung Chur. Es bleit noch zu erwähnen, dass ich dank Franz wieder etwa fünf Blumennamen mehr kenne, aber die Namen den Blumen nicht zuordnen kann.    

Das Schlusswort an Walter: Teilweise hattest Du recht, es waren zeitweise wirklich garstige Verhältnisse, per Saldo aber zwei geniale Tage 🙂 .  

Die Bezeichnung Kistenpass war in der Schweiz umgangssprachlich für viele wenig befahrenen Nebenstrassen gebräuchlich. Gemeint waren damit in der Regel Schleichwege oder Umwegsverbindungen, die von motorisierten Verkehrsteilnehmern auf dem Nachhauseweg nach übermässigem Alkoholkonsum benützt wurden, um einer allfälligen Polizeikontrolle auszuweichen (Kiste = ugs. für Rausch).

 

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Quär dur d’Schwyz (12)

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Jul 252014
 

Etappe 12 Vo Linthal is Kalktrittli (24. Juli)

KarteEs war so: Am Dienstag wurde die Wanderung wegen schlechten Wetters verschoben, insbesondere auch weil die Vorhersage für den Donnerstag gemäss Bucheli und Kachelmann bestens war. Das Wetter war dann auch in der ganzen Schweiz, mit der Ausnahme „Kanton Glarus“, schön. So haben wir dann halt in Linthal die Regenkleidung montiert und sind losmarschiert. Der Beginn entlang einer Asphaltstrasse sowie der anschliessende Aufstieg bis zur Wirtschaft Obbort war recht angenehm. Fredy hatte die Wirtin glücklicherweise im Voraus überredet das Restaurant für uns zu öffnen. Der Kaffe und die Gipfeli haben dann auch geschmeckt und die Regenkleidung konnten wir auch wieder ausziehen. 

Von nun an aber ging es bergauf und zwar wirklich in der Falllinie. Nach wenigen Minuten mussten wir aber die Regenkleidung wieder anziehen, da es wieder stark zu schiffen begann. Glücklicherweise hatte es aber Nebel, so haben wir den Regen gar nicht richtig gesehen :-). Bei diesem Aufstieg habe ich auch erstmals realisiert was der Unterschied zwischen einem Hobby-Wanderer und einem Berggänger ist: Franz hatte nonstop „Steinrosen, Knabenkraut, Teufelskrallen, Rapunzel“ sowie andere Gewächse gesehen, während dem ich mich auf die Drahtseile, Ketten, Felsbrocken und Bachübergänge konzentrieren musste. Nach ca. eineinhalb Stunden hatten wir die „Tortur“ dann überstanden und sind auf einer Alp mit einem Berliner Senn angekommen. 

Die „härtere Cheibe“ dinierten dann bei immer noch leichtem Regen, unter freiem Himmel, die wasserscheuen Spezies unter einem kleinen Vordach. Von diesem Punkt aus konnten wir unser Ettapen-Ziel, die Bergstation Kalktrittli sehen, jedenfalls in den kurzen nebelfreien Phasen. Die restlichen ca. fünfviertel Stunden ging es dann durch Pflotsch, Bäche und Alpwiesen nochmals ziemlich happig bergauf. Die Luftseilbahn vom KLL (Kraftwerke Linth Limmern) brachte uns dann in wenigen Minuten 1000 Höhenmeter runter nach Tierfehd.

Im Hotel Tödi das auf dem Areal der KLL steht, konnten wir dann bei endlich angenehmerem Wetter den Zvieri konsumieren. Franz und Güx haben dann noch aufgezählt welche Blumen, wenn die Drahtseile und Ketten uns nicht abgelenkt hätten, neben den oben erwähnten Gewächsen, zu sehen gewesen wären: Gelber und blauer Ritterspoen, Struwelpeter, Margariten, Alpenrosen, Enzian, Kugelblumen Ankebälleli. Anschliessend ging’s in die Ausstellungshalle wo wir einige interessante Fakten zum Originalbau des KLL (ab 1957), sowie dem Neuprojekt das 2015 fertig erstellt sein soll, hörten. Dann wieder die S25 und in Zürich wieder „seckeln“ um die „S15“ zu erreichen. 

Per Saldo einmal mehr ein Super-Tag und dies obwohl bereits um fünf Uhr Tagwache war  🙂  

 

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Quär dur d’Schwyz (11)

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Jul 172014
 

Schwändi - LinthalKarteEtappe 11: Von Schwändi nach Linthal (15. Juli)

 Die Anreise in’s Glarnerland kennen wir in der Zwischenzeit. Es geht jeweils nur noch darum, wer sich auf der Seeseite (Zürichsee) des Zugs Plätze ergattern kann. In Schwändi hat sich in den letzten zwei Wochen auch nichts verändert, also konnten wir sofort zügig losmarschieren. Auf einem Feldweg ging’s leicht bergauf und bereits nach ca. 40 Minuten konnten wir im Restaurant „Leuggelen“ den Znünihalt einschalten.   

Von da an ging’s dann in einem Bachbett resp. auf einem Trampelpfad ziemlich „gäch obsi“. Nach einem kurzen Zwischenhalt auf einer namenlosen Alp erreichten wir nach ca. drei Stunden den Mittags-Rastplatz am Oberplegisee.  Wir hatten dabei seit dem Start in Schwändi ca. 700 Höhenmeter überwunden und mindestens einen Liter Schweiss verloren. Immerhin zwei Personen der Wandergruppe, liessen sich die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad im See, nicht entgehen.

Nach der Mittagspause ein kurzer Marsch und wir waren in der Wirtschaft „Bächialp“. Die Dessertkarte dort war leider nicht sehr umfangreich, wir konnten uns aber immerhin mit einer „Glarner Pastete“ schadlos halten.  Von da an ging’s dann mehr oder weniger flach zur „Orenplatte“. Es handelt sich um einen kleinen Weiler, recht attraktiv gelegen, mit ca. vier Ferienhäusern. Diese Häuser sind jeweils allerdings nur mit einem längeren Fussmarsch erreichbar.

Jetzt war Action angesagt: Auf ca. 1.5 KM mussten wir ca. 500 Höhenmeter hinunter steigen.  Im warsten Sinn des Wortes ging es über Stock und Stein resp. Bäche, Steine und Wurzeln. Ein kurzes Stück haben wir sogar zwei Mal gemacht, da es so abwechslungsreich war (oder hatten wir ev. eine Abzweigung verpasst)? Die meisten Teilnehmer hatten  jedenfalls sehr viel Spass an der interessanten Strecke gehabt.

Anschliessend war es bis zum Restaurant Bahnhof in Linthal ein lockeres Auslaufen. Dort war die „Servicefachfrau“,  eine ältere Italienerin, eine Riesennummer. „Weisch si häde nöde e so guete dütsche gret, aber lockerî Sprüch druf gha, vo wäge Kapitalischte und so“. Es war für uns 15 Wanderer incl. den zwei Neulingen Monika und Klaus jedenfalls ein gelungener Abschluss eines abwechslungsreichen Tages. 

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Quär dur d’Schwyz (10)

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Jul 022014
 

Klöntalersee - Schwändi 01.07.2014Etappe 10: Vom Klöntalersee nach Schwändi (1. Juli)

Die Affiche „leicht bis mittel“ und das ideale Wetter motivierte 16 Wanderer und zwei Wanderinnen für diese Etappe.  Mit der S25 ging’s direkt von Zürich ins Glarnerland und dann vom Bahnhof Glarus mit dem Postauto zum Restaurant Vorauen am Ende des Klöntalersees.

Dort eine kleine Stärkung (kein Kafi Luz) und dann auf der Südseite des Sees zurück Richtung Glarus. Die  Strecke ist als „Traumweg“ beschildert. Zum Träumen hatten wir allerdings keine Zeit, wir mussten ja die Sicht auf den See mit den kitschigen Farben geniessen. Das Gessner-Denkmal, eine mikrige Steinplatte,  wurde nicht gross beachtet. Nach ca. einer Stunde war’s dann vorbei mit dem lockeren spazieren, der Aufstieg zur Schwammhöhe war angesagt. Die 250 Höhenmeter waren für uns Routiniers allerdings keine echte Herausforderung mehr.

Die Aussicht vom Restaurant Schwammhöhe war dann tatsächlich überwältigend. Bei perfektem Wetter konnten wir bei Kaffe und Dessert die Aussicht auf den See geniessen. Einige haben gemeint, man könnte meinen in Norwegen zu sein und  dass, jeden Moment ein Kreuzfahrtschiff in’s Bild kommen müsste. Richtung Süden konnten wir das Glärnisch-Gebiet mit dem Ruchen und dem Bächistock bewundern, das „Vrenelisgärtli“ war etwas versteckt, aber das können wir ja von zu Hause aus sehen. Am Nachmittag führte unser Weg dann ziemlich happig bergab, dann um’s Glärnisch Massiv herum wieder  Richtung Süden. Die restliche Strecke bis nach Schwändi war dann etwas kupiert aber ansonsten ziemlich unspektakulär.  

Von Schwändi aus ging’s dann für die Einten via Bus und Bahn zurück in die Umgebung von Zürich. Die Anderen aus dem Säuliamt hatten am Morgen das Auto nach Schwändi gebracht und konnten nun locker nach Hause tuckern. Es reichte vor dem WM-Spiel (Schweiz-Argentinien) sogar für eine Dusche und das Nachtessen, zudem fiel die Hektik beim Umsteigen im Hauptbahhof weg 🙂 

 

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