QdS – Berlingen – Steckborn

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Feb 142024
 

Dienstag 13. Februar — Entlang dem Untersee .. Steckborn-Mammern-Stein am Rhein – Tagesbericht: Theo

„Ein Zwischenhoch sorgt heute für eine vorübergehende Abtrocknung.“ Mit dieser Wetterprognose im Kopf steigen wir in den Schnellzug nach Schaffhausen ein. Als gerade die ersten Sonnenstrahlen durch dünne Nebelschwaden leuchten, überquert der Zug bei Eglisau den Rhein. Bald darauf sind wir gebannt vom Anblick des gewaltigen Rheinfalls. In Schaffhausen umgestiegen, sausen wir mit den leisen Triebwagen von Thurbo entlang des Rheins flussaufwärts nach Stein am Rhein und weiter nach Berlingen.

Um 9 Uhr nehmen wir den Weg unter die Füsse und halten uns bergauf. Ruhig und klar spiegelt der Untersee den blauen Himmel. Dieses Bild beeindruckt uns heute immer wieder. Bald erreichen wir Steckborn, wo sich der Hauptsitz der Nähmaschinenfabrik Bernina befindet, und schlendern durch das Dorf. Die prächtigen Riegelhäuser sind mit Sorgfalt restauriert. Beim Blick über die Weite des Sees versteht man, was früher die alten Thurgauer „Seebuebe“ sagten: Dass sie in der Fremde jeweils das Heimweh nach dem Untersee ergriffen habe.

Wir aber wenden uns nun dem leiblichen Wohle zu und folgen Fredi zum Café-Restaurant Traube, wo wir bei Kafi und Gipfel unsere Motivation für die weitere Wanderung stärken. Der Weg führt uns durch den Wald am ziemlich steilen, da und dort felsigen Nordabhang des Seerückens entlang. Hier wurde ein grosszügiges Waldreservat eingerichtet, wo keine Waldpflege mehr erfolgt. Das abwechslungsreiche Gebiet ist durchzogen von etlichen Bachtobeln, etwa dem Hardtobel, Iibtobel, Weiertobel oder dem Pfaffetobel. Es geht bergauf und –ab, über Brücken und Stufen. Da und dort zeigen sich schon die Spitzen von Bärlauch. Unsere aufmerksame Fotografin Irene entdeckt die ersten Leberblümchen.

Bei der Ruine Neuburg treffen wir auf die ehemals bedeutendste und grösste Burganlage am südlichen Ufer des Untersees. Sie wurde schon 1274 erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte jedoch baufällig geworden, war sie „gar ohnbequem“ zu bewohnen. Nach ihrem Zerfall und Abbruch wurden die Steine aus der Ruine schliesslich für die Schlosskapelle im Dorf Mammern wiederverwendet.

An diesem geschichtsträchtigen Ort findet Jürg den idealen Platz, um seinen schweren Rucksack abzustellen. Daraus zaubert er für alle einen Umtrunk mit Hallauer Riesling x Silvaner hervor. Mit dem würzigen Tropfen stossen wir auf den edlen Spender zu seinem kürzlichen Geburtstag an.

Nun geht es abwärts Richtung Mammern, vor uns immer wieder die malerische Seenlandschaft. Um 13 Uhr betreten wir das weitherum bekannte Gasthaus Schiff. Dass an unseren Schuhen noch etwas Waldboden klebt, wird vom Personal grosszügig übersehen. Aber bei der Türe steht schon ein Besen bereit. An der schön gedeckten Tafel verspeisen wir neben dem Salat ein feines Wienerschnitzel. Man darf sagen, dass Fredi bei den Wanderungen mit der Gruppe QdS immer wieder angenehme Überraschungen einplant.

Mit wohligem Gefühl wandern wir weiter entlang der Anhöhe, durch ausgedehnte Kulturen von Äpfeln und Birnen. Bald geht es wieder hinunter ans Ufer, vorbei am heimeligen Strandbad von Eschenz und dem Kloster-Inselchen Werd. Hier überwintern zahlreiche Reiherenten, und ein Dutzend Schwäne findet offenbar in einem Rapsfeld etwas Interessantes zu fressen.

Guter Dinge überschreiten wir die Rheinbrücke und bestaunen Malereien und Erker im Städtchen Stein am Rhein. In dieser Jahreszeit ist noch alles ruhig und nur einzelne Touristen haben sich hierher verirrt. Um 16 Uhr finden wir an der Schifflände vor dem Restaurant UFERLOS einen grossen leeren Tisch. Ohne die Jacke anzuhaben, blinzeln wir in die milde Vorfrühlingssonne, alle vor sich ein Getränk, das ihn oder sie glücklich macht. Der Eine oder Andere von unserer 15-köpfigen Schar hat sich schon vorher Richtung Bahnhof verabschiedet, so dass uns die Geschichte von den 10 kleinen Negerlein in den Sinn kommt. Diese Vorhut verpasst allerdings den Sonnenuntergang und die sagenhafte Stimmung beim Blick von der Rheinbrücke zur deutschen Seeseite hinüber.

Auf der Heimfahrt fallen uns in Stammheim die leeren Gestänge der Hopfenkulturen sowie die ausgedehnten Holzlager der Sägerei Keller auf. Heute haben wir mit Fredi die einzigartige Landschaft am Untersee entlang der Schweizer Grenze durchwandert. Wir sagen: „Danke herzlich!“

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QdS — Oberiberg – Rotenflue

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Feb 012024
 

Dienstag 30. Januar — Oberiberg – Ibergeregg – Rotenflue Tagesbericht: Max

Der Wandertag begann – wie er auch endete: Der Sonnenauf- und untergang über dem Zürichsee und dem Zugersee hat uns in seiner vollen Pracht in der beeindruckenden Morgen- und Abend-röte entgegengeleuchtet. Diese beeindruckenden Momente des Naturschauspiels werden wir, mit den vielfältigen Tageserlebnissen, als persönliche Bereicherungen mitnehmen dürfen.

Ja, der ÖV hat uns an diesem schönen Wintertag(?) zu den Ausgangs- und Endpunkten gebracht;  13 Wanderfreudige (10 M. / 3 F.) und ihre zwei treuen, vierbeinigen Begleiter. Der PTT – Kurs brachte uns nach Oberiberg bis zur Sessellift – Talstation Laucheren und unserer ersten Tagesetappe, der offenen Caféstube. Die Winterwanderung hatte aber einen kleinen Schönheitsfehler: es fehlte weitgehend die überwiegende, weisse Pracht.

Unser Aufstieg führte uns über die apere Asphaltfläche der grossen, aber meist unbeanspruchten Parkfläche vor der Skiarena – die Skipisten endeten nicht hier, sondern mangels Schnee weit oben im Skigebiet. Für den Normalbeschuhten waren hier die Übergänge zwischen Rest-Eisflächen und den angetauten Schneeregionen nicht ganz unproblematisch, sodass alle mit Gehstöcken Ausgerüsteten sich im klaren Vorteil befanden. Die Waldweg (- Pisten) führten uns schon bald zu den mit Schneetaulöchern durchsetzten Alpenweidenflächen. Um die Auswahl der sicher zu begehenden Wegstrecken mussten sich die Teilnehmenden selbst bemühen. Jetzt kam die Sonne als der erweckende Frühlingsbote über den Alpenkranz und wir fanden uns nun eindeutig im Vorteil gegenüber den Skifahrern.

Der Aufstieg zu unserem Mittagsziel Ibergeregg erlebten wir nun als ein „Erholungsweg“ – anstelle der geplanten, sportlichen Tiefschneewanderung. Uns begegneten die ersten Skisportler, die auf die höher gelegenen Skibereiche ausweichen mussten, denn unten waren die Pisten abgesperrt. Den tiefer gelegenen Teil nutzten die begleiteten Hunde, die so ihren Vorlieben nachkommen konnten: ungehinderte Verfolgungsjagten mit Überschlägen oder wohliges Wälzen im Schnee. Für uns bot sich – durch vermehrtes Anhalten – das Bestaunen der umgebenden, verschneiten Bergketten an, die majestätisch in den blauen Himmel ragten.

Auf dem Plateau der Ibergeregg angekommen, querten wir die, von hier in die höheren Gefilde führenden Skiliftpisten. Darauf reagierten postwendend die uns begleitenden Hunde, weil sie in ihrem innerer Friede durch die vorbeiflitzenden Skifahrer emotional angetörnt schienen. Daraus folgte der Leinenzwang mit dem Versuch, ihre gelebten Emotionen „in den Griff“ zu bekommen – trotzdem konnten sie nur mit Mühe zurückgehalten werden.

Zu unserer Mittagsverpflegung steuerten wir den angebauten Restaurantneubau Sonnenhütte (mit Sonnenterasse) an. (ex. Zürcher Skihaus, auf dem Weg zur Rotenflue). Eine gelungene Wahl unseres Gruppenleiters – zum einen konnten wir am Mittag an der Sonne verweilen – zum anderen lockte die Speisekarte, verbunden mit Weissweinangebot. So kamen alle „auf die Rechnung“ – auch diejenigen, welche Fleischhappen auf heissem Speckstein serviert bekamen. Schöne Momente sollen ihre Weile haben und der Mittagsaufstieg zur Rotenflue war aus der örtlichen Sichtverbindung zur Endstation der Kabinenbahn nach Rickenbach, in absehbarer Zeit zu bewältigen. Der Ausblick über das Muotatal Richtung Stoos und Umgebung fand so nicht so schnell einen Abschluss und die klaren Sichtverhältnisse haben uns herausgefordert, die Benennung der Berggipfelreihen zu pflegen. Manche frühere Erinnerungen an das gegenüberliegende Skigebiet hat einige Teilnehmer angestossen, aufblitzende Erlebnisse anzustossen. Das erste, Naherholungs – Skigebiet (ca. 50 km vor Zürich gelegen) hat aber auch die Frust der Wochenendausflügler heraufbeschworen – insbesondere die Bedingung, zu den zeitlich limitierten Einlasskarten die Heimfahrt mit der Stoosbahn zu befolgen (Kapazität!). 

Mit dem Aufbruch zur Rotenflue zeigte sich uns die katastrophalen Schneeverhältnisse in der süd-westlich geneigten Hanglage des Gebietes Grossboden / Handgruobi auf, als wir auf dem Wanderweg die Skipiste passierten. Noch ist keine Skihauptsaison angebrochen, aber die braunen Flecken wurden zunehmend zu Grossflächen. Auch die wenigen Skifahrer, die noch am Nachmittag ihre Rutschpartie nicht lassen konnten, müssen ihre Ferienpläne mit verlängerten Aprèsskizeiten neu gestalten lernen. Für Fussgänger ist der schmelzende Schnee griffiger geworden und kann gut begangen werden. Mit einem letzten Halt bei der alten Bergstation der ex. Seilbahn auf die Roteflue können wir zum alten Känzeli (Felsvorsprung) vordringen. Die Aussicht über den Vierwaltstettersee / Lauerzersee empfanden wir als stimmigen Abschluss der Wanderung. Dem Aufstieg zur neuen Gondelbahn mit nochmaligem „Umtrunk“ und anschliessender Talfahrt nach Rickenbach. Sie hielt uns noch eine Zugabe bereit: zwei unerschrockene Gämsi in der steilen Felswand unter der Rotenflue verfolgten unsere verbeigleitende Kabine aufmerksam. 

Der Tag endet im strahlenden Leuchten der untergegangenen Sonne – wohl ein Tag, den wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Fredi – auch diese Schneewanderung, beinahe ohne Schnee, verdanken wir dir gerne – die Erlebnisse waren wiederum umwerfend.

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