Mittwoch 27. Februar – Berikon (Mutschellen) – Baden

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Feb 282019
 

Tagesbericht von Max Müller

Heute, im Februar, geniessen 13 Wanderbegeisterte (darunter 2 Frauen) bei Temperaturen um 15° C das herrliche Frühlingswetter; zwar liegen die morgendlichen Messungen noch um den Gefrierpunkt, aber schon die Durchsage am Radio erstaunt: Uetliberg um 7,00 h meldet 9° C und noch erstaunlicher: die Nullgradgrenze steige an diesem Tag auf 3700 müM an! 

Wir treffen uns direkt in Berikon (Mutschellen), wo uns die wohlverdiente Starthilfe zuteil wird (Kaffee und Gipfeli). Doch der Sonnenschein lockt uns schon bald zum Aufbruch – Richtung Norden verlassen wir Berikon. Im Aufstieg zum Hasenberg konnten wir schon bald wahrnehmen, dass eine bis zwei Schichten der Morgenbekleidung überflüssig geworden sind. Je höher wir aufsteigen, desto beeindruckender erscheint uns das Alpenpanorama – bei ausgesprochen guter Fernsicht. Zwischen Osten und Westen erheben sich Randen (SH), das Säntisgebiet, die Glarner- und Urnerbergspitzen bis zu den Berneralpen – die meisten Massive in strahlendem Weiss. Wir unterbrechen mehrmals unsere Wanderung, da der Rundblick als ein „aussergewöhnliches Erlebnis“ empfunden wird. In dieser tragenden Stimmung öffnet sich in der Höhenlage von ca. 700 müM das östlich gelegene Limmattal mit dem nahe gelegenen Dietikon und dem „ännet der Limmat“ gelegenen Hügelzug mit dem Altberg, welcher uns an die vorletzte Wanderung erinnern lässt. 

Beim Waldhof betreten wir das erste Waldstück, das uns zum Heitersberg führt (787 müM). Hier weist uns ein Wegweiser auf einen Stein hin, der ca. 80 m von der Waldstrasse entfernt liegt. Er entpuppt sich als „Nagelfluh – Felsbrocken“, dessen Geschichte aber nirgends nachzulesen war. Zurück auf dem Weg, steigen wir zu eine Waldlichtung ab, die mit einer Moorlandschaft beginnt und zum grössten, nur auf Aargauer Boden liegenden See führt. Der noch zugefrorene Egelsee (Länge etwas mehr als 100 m), gilt als lokaler Ausflugsort, der insbesondere in der Sommerzeit zu den Grillstellen einlädt. 

Beim nachfolgendem Aufstieg finden wir den „Sennhof“, einen Weiler, der uns zur gegenüberliegenden Seite des Hügelzugs führt. Der folgende Panoramaweg bietet uns den Ausblick nach Westen: vom Schwarzwald über die ganze Jurakette bis hin zu den Berneralpen. Auch da bestaunen wir die Weite, die uns die Landschaft präsentiert. Dann wiederum die Passage durch den Wald zur Ostseite, wo Spreitenbach vor uns liegt. Beim Restaurant Heiterberg müssen wir vorbeiziehen, da es erst um 17.00 h öffnet. Wir sehen aber auch ein, dass das Gasthaus im Tagesablauf unserer Wegstrecke zu früh angetroffen wird (Zeit: 11.00 h), und wir so noch eine Stunde weiterwandern wollen. Auf Wald- und Panoramasichtwegen am Waldrand gelegen, passieren wir den Chrützliberg und erreichen schon bald unser „richtiges“ Restaurant Rüsler. Es liegt etwas unterhalb des Grates. Durch das Tor eingetreten, finden wir eine aussichtsreiche Sonnenterrasse, weit über der Autobahnraststätte Würenlos gelegen. Mit aller Deutlichkeit nehmen wir die Verkehrsströme wahr (Menge und Lärm), denn der Schall wird wie in einem Amphitheater von der Talsohle nach oben getragen. Trotzdem geniessen wir mit einem erhabenen Blick die Übersicht über das Limmattal, bevor wir in die Verpflegungsstätte eintreten. An einem vorbereiteten Längstisch dürfen wir uns niederlassen. Die reichhaltige Speisekarte erschwert uns den Entscheid der Wahl auf ein Mittagessen; trotzdem alle ihre Lieblingsspeisen bestellen, wird das lecker zubereitete Essen schon bald serviert. Und das in keinesfalls bescheidenen Portionen – was da „eine halbe Portion“ sein sollte ist hier eine überaus Reichhaltige! Gerne lassen wir uns hier Verwöhnen, sehen aber ein, dass eine Nachspeise „ein Zuviel“ bedeutet hätte. So bleibt es beim beliebten Kaffee.

Der weitere Weg durch bewaldete, gut begehbare Pfade verbindet uns mit dem letzten Abschnitt der Tagestour: den Teufelskeller (über westlichem Gemeindegebiet von Baden). Was im Wort erschreckend wirkt, ist in Wahrheit imposant! Hier durchschreiten wir ein Naturreservat, das über der Stadt liegt. Das seit 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Waldstück lässt uns geologische Formationen bewundern, die sich wie baumhohe Säulen aus Nagelfluh auftürmen. Die angetroffen Überreste aus urfernen Zeiten erklären auf den Infotafeln unter dem Thema „Baden und Natur“, dass auf einer Süsswassermolasse die Mergel- und Nagelfluhschichten durch Erosion und Untergrundbewegungen zu den heute sichtbaren Gebilden geführt haben. Dazwischen liegen dicke Baumstämme, von sehr altem Gewächs, die z.T. quer über dem ganzen Taleinschnitt liegen. Sie bilden „Brücken“, brechen aber auch ein, denn die Holzfäule lässt auch meterdicke Stämme verrotten. Wir sind froh, dass für uns auf dem Waldweg keine Hindernisse angetroffen wurden, denn da wird „die Ordnung“ gewahrt. 

Der Abstieg zur Stadt führt beinahe direkt zum Zentrum beim alten SBB – Bahnhof. Wir überqueren die Geleise auf einem Fussgängersteg. Auf dem Weg durch die Innenstadt werden wir den neuen Bahnhof finden, aber vorher bieten sich uns freie Tische vor einem Restaurant im Bereich der Fussgängerzone an, wo wir unsere Beine nicht hochlagern, aber entspannen können. Zudem brauchen wir etwas Flüssigkeit, die uns durch die warme Temperatur entzogen wurde.

Die länger werdenden Tage lassen uns noch bei Tageslicht nach Hause kommen. Ein weiterer, wunderschöner und interessanter Tag findet so seinen Abschluss. Fredi, es ist wirklich toll, dass wir auf solche Erlebnisse nicht verzichten müssen – herzlichen Dank ein weiteres Mal.

Karte (klick)

Fotos: Hans Jahn, Hane

 

Dienstag, 12. Februar Sankt Antönien – Pany

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Feb 142019
 

Tagesbericht: Hane

„Von Pany nach Sankt Antönien“ – wieder einmal so eine nichts sagende Affiche für eine Wanderung und dann noch eine Wettervorhersage die nicht gerade ermutigend klang. 11 Wander-Freunde bzw. eine -Freundin hatten aber trotzdem volles Vertrauen in Fredys Planung  und sie wurden nicht enttäuscht, es war eine Super-Wanderung an einem Super-Tag.

Die Anreise erfolgte mit der Bahn via Landquart nach Küblis und von dort mit dem Postauto nach Sankt Antönien. Der erste Wermutstropfen war dann allerdings, dass das Restaurant unmittelbar bei der Postauto-Haltestelle nicht berücksichtigt wurde. Es hiess sofort Säcke aufnehmen und los marschieren. Schon während der Fahrt mit der ÖV hatten wir festgestellt, dass Unmengen von Schnee auf den Dächern und am Boden lag, zB war vom Friedhof bei der Kirche in Sankt Antönien nichts mehr zu sehen.

Der erste Kilometer der Wanderung führte einer schneebedeckten Strasse entlang bergwärts und schon bald zum Restaurant Michelshof einem 300jährigen Walserhaus. Dort begrüssten uns einige Bernhardiner-Hunde die einen Mords-Krach veranstalteten. Die Gaststube mit einem ebenfalls etwa 300jährigen Kachelofen war echt gemütlich und unser Erscheinen war vorangekündigt, somit war sichergestellt, dass es zu den Getränken auch Gipfeli gab.

Von da mussten wir nochmals auf die erwähnte Strasse zurück aber schon nach wenigen Minuten kam die Abzweigung auf eine Skipiste. Nach der Überquerung der Skipiste sowie des Skilifts kamen wir dann auf einen mit einem Pistenfahrzeug präparierten Weg und von da an erlebten wir Natur pur. Der Weg auf dem die Einten mehr und die Leichteren weniger im Schnee einsanken führte uns durch tief verschneite Wälder und über Wiesen die nur erahnt werden konnten. Die Wegweiser befanden sich ungefähr auf Kniehöhe, die diversen Ruhe-Bänklein konnten nicht genutzt werden, waren sie doch auch im Schnee vergraben.

Nach ca. eineinhalb Stunden erreichten wir dann unser nächstes Zwischenziel die Bodähütte oberhalb Pany. Unser umsichtiger Tourenleiter hatte natürlich dafür gesorgt, dass die Hütte, die am Dienstag eigentlich geschlossen wäre, für uns geöffnet wurde. Wir konnten uns mit Gerstensuppe a discretion und Schüblig verköstigen.

Am Wegweiser vor dem Restaurant hatten wir festgestellt, dass es bis nach Pany nur noch etwa eine Stunde Weg ist und erst noch bergab. Wir hatten aber die Rechnung ohne den Wirt resp. Fredy gemacht, der hatte noch einen happigen Aufstieg in der Planung. Es standen noch ca. 200 Höhenmeter „obsi“ und anschliessend ca. 500 Höhenmeter „nidsi“ auf dem Programm. Aber auch dieser Umweg hat sich gelohnt, die tief verschneite Landschaft war schlicht ein Erlebnis. Last but not least landeten wir im Restaurant Güggstein bei der Skilift-Talstation in Pany und konnten den Super-Tag Revue passieren lassen.   

Die Heimreise war wie gehabt via Küblis, Landquart und Zürich HB. Speziell erfreulich war, dass Franz Brunner der Blumen-Fachmann wieder dabei war und die ganze Tour schmerzfrei mitmachen konnte. Toi toi toi Franz und dank Deinem Fachwissen weiss ich jetzt auch das ein Köchel-Verzeichnis nichts mit Kochen zu tun hat 🙂

 

Karte (klick)

 

Fotos Werni, Föns, Annelies, Hane