Hane

Dienstag 17. Juli – Gotthard 6-Seen-Wanderung

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Jul 182018
 
Tagesbericht: Max
 

Der Wetterbericht für heute: Im Flachland z.T. Regen, in den Bergen gewitterhaft, Südseite eher schön. Ob wohl das Gotthardgebiet im Süden liegt, die Teilnehmenden waren jedenfalls davon überzeugt 🙂  16 erwartungsvolle Wanderer (darunter 1 Frau), sowie 2 Hunde belegten ab Zug die schon sehr ausgelastete EC – Zugskomposition. An diesem Treffpunkt hatten wir schon zwei Transportmittelwechsel hinter uns und es sollten noch einige dazukommen: Umsteigen in Arth – Goldau, Erstfeld, Göschenen, Andermatt mit der Fahrt im Postauto zum Gotthardpass – kaum sassen wir ab, erhoben wir uns zum erneuten Fahrzeugwechsel. In Göschenen wurden wir beim Zugswechsel verregnet. Dieser Umstand konnte uns nicht vom Vertrauen auf unseren begleitenden Wettergott abhalten, denn als wir ab Hospental in Richtung Gotthardpass fuhren, konnten wir am Hoch über dem Tessin teilhaben. Nach etwa 3 Stunden Anreise fuhr der Postautochauffeur mit dem bekannten Dreiklang – Horn (tüü tää too) beim Gotthardpass – Hotel vor. Unsere gute Stimmung wurde unterstützt durch Fredis Ankündigung: Zuerst Café und Gipfeli, dann geht’s zu Fuss weiter. 

Heute durften wir uns auf eine 6 – Seen – Wanderung freuen und haben damit den absoluten Höhepunkt des diesjährigen Motivs der Wasserlaufwanderungen erreicht, noch vor der Nächsten, der 5 – Seenwanderung auf dem Pizol. Ein etwas kalter Nordwind begleitete uns auf dem ersten Wegstück ab Gotthardpass zum ersten (Stau-) See und führte uns an einer Sommerweide von etwa 40 Kühen vorbei, die alle grosse Halsglocken trugen. Die Stärke des Geläuts entsprach ungefähr den Einschellern, die als Innerschwyzer Fasnachtsbrauch mit vielen Treicheln erreicht wird. Ab dem Stausee Lago di Lucendro begann der erste Aufstieg über etwa 300 Höhenmeter; er liess uns nun zur „Betriebstemperatur“ kommen. Dabei genossen wir auch die uns umgebende Alpenflora.

Der Bergfrühling, der uns mit den Blumenwiesen am optischen Erlebnis teilhaben liess, ist am Abklingen. Das Farbenmeer der vielfältigsten Blüten finden wir nur noch bei unbeweideten Steil- und Seeuferhängen sowie beim felsbrockenübersätem Gelände. Da finden wir noch Gruppen von blauem Enzian, Büschen von rotblühenden Alpenrosen, kräftiggelbem Arnika, etc.

Die Wanderwegpfade sind z.T. eher Bachbette und so wird der Schrittrhythmus zum Unding. Freudig nehmen wir wahr, dass sich im Aufstieg das Ungewisse breit macht, den von unten sind die Terrainabstufungen nicht auszumachen, die weitere Bergseebecken enthüllen sollten. Beim Aufstieg erscheinen daher unmittelbar die nächsten Seen (Laghi della Valletta), wo wir uns eine Ruhepause gönnen. Die tiefblaue Wasserfärbung lässt uns bis auf den Grund des Sees blicken, ja, er ladet zum Bade. Die Temperatur hier auf 2400 müM und der Wind tragen dazu bei, dass es bei den Vorstellungen bleibt. Die mitgeführten Hunde geniessen aber das kühle Nass und sehen jetzt gespannt auf die Rucksäcke, aus denen die mitgebrachten Verpflegungen entnommen werden. Ihr Hunger ist nun wach geworden – und sie betteln, mit bekanntem Hundeblick kombiniert; das bewirkt bei Einigen, etwas vom Mitgebrachten abgeben. 

Nach der Rast gehts wieder aufwärts; bald erreichen wir nach weiteren „Tümpeln“ den nächsten (unbenannten) Bergsee. Am Ende dieses Sees finden wir eine Wegweisertafel auf einem flachen Felsbrocken am Boden montiert. Hier gehts zum höchsten Punkt unserer Wanderung – dem Sattel Passo d‘ Orsirora oder auf Deutsch: Gatscholalücke, 2528 müM. Wir deponieren beim Wegweiser unsere Rücksäcke, da wir von hier aus unseren Abstieg vorgesehen haben. Ohne Lasten überqueren wir ein Schneefeld – und erreichen danach den Grat. Er offenbart uns die Sicht Richtung Furka – vom Dammastock (rechts) bis zur Rotondohütte (links). Hier verweilen wir eine kurze Zeit; die Programme auf den Handis verraten uns sämtliche Namen der anvisierten Bergspitzen. Natur und Technik lassen sich damit wunderbar vereinen.

Der Abstieg in nordöstlicher Richtung führt uns bei weiteren Seen vorbei: auf 2444 müM erwarten uns die Laghi d‘ Orsirora, noch weiter östlich der Lago d‘ Orsino auf 2286 müM. Unsere ganze Tour hält sich über der Baumgrenze, sodass Steinformationen, Wasserläufe und Seen sowie die Bergflora speziell zur Erscheinung gelangen. Beim nächsten Halt öffnet sich der Blick wieder zum Gotthardpass, den wir in ca. 1 Stunde wandernd erreichen werden. Beim nun abgeflachten Weg in südlicher Richtung überqueren wir zwei Wasserläufe, die zu den weiter oben traversierten Seen gehören. Beide werden genutzt: Zwei kleine Stauwerke mit Kleinstturbinen dienen auch hier zur Stromerzeugung. 

Zum Abschluss der Wanderung erreichen wir wieder den Ausgangspunkt auf der Passhöhe, wo das Postauto schon auf uns wartet. Es reicht noch zu einer kurzen „Durstlöschung“ auf dem sonnigen Vorplatz des Kiosk; die Fahrt nach Airolo auf dem Passstrassen – Autobahnstück ermöglicht uns den Weitblick Richtung Nufenenpass, der „Strada alta“ und in die Leventina hinunter ins „Tessiner Unterland“. Ein romantischer Aspekt zeigte sich kurz oberhalb von Airolo: Die Postkutsche, wie in vergangenen Zeiten mit 5 Zugpferden, überholten wir mit dem Postauto – das als Gegenstück zur heutigen Reiseart. 

Die Zugsreise führte uns wieder nach Zürich, wo wir uns leider verloren, da wir ab Arth – Goldau im überfüllten EC zum Teil stehen mussten oder nur noch einzelne, verstreute Plätze belegen konnten. Im Menschenstrom und den Abfahrtszeiten der Anschlusszüge nach Hause, wurde uns ein Abschiednehmen verunmöglicht. Trotzdem ein herrlicher Tag; wiederum herzlichen Dank an Fredi, der alles wieder einwandfrei organisiert und vorbereitet hat. Dankbar nehmen wir wieder die Erlebnisse der Wanderung mit uns.

Karte

Fotos Werni, Föns

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3. – 5. Juli Engadin, Bergell, Oberhalbstein

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Jun 252018
 

Tourenbericht: Hane

1. Tag: Samedan-Sils

Elf erwartungsfrohe Wanderer/innen und ein Vierbeiner bestiegen in Zürich den Zug in’s Engadin. Die SBB bzw. die RhB führten uns via Landquart und Sereina-Tunnel nach Samedan ins Oberengadin. Dort erwarteten uns schönes Wetter und angenehme Temperaturen.

Für den Nachmittag waren Gewitter und am TV der Achtelfinale-Match Schweiz- Schweden angesagt. Darum verzichteten wir schweren Herzens auf das obligate Start-Café mit Gipfeli und legten sofort los. Vom Bahnhof Samedan führte der Weg zwischen der Flaz und dem Golfplatz vorbei Richtung Punt Muragl (Talstation der Muottas Muragl Bahn). Von dort durch den Stazerwald, teilweise der Spur des Engadin Skimarathons entlang, Richtung St. Moritz. Im schön gelegenen Restaurant Stazersee kamen wir dann endlich zum lang ersehnten Café mit Kuchen.

Nach dem Zwischenhalt ging es vorbei am Lej da San Murrezan wo wir auf der gegenüberliegenden Seite die vielen exklusiven Hotels von St. Moritz bewundern konnten. Als Nächstes kam die Durchquerung von St. Moritz Bad und von dort führte unser Weg zur berühmten Olympia-Schanze. Unmittelbar hinter der Schanze kamen wir zum idyllisch gelegenen Lej Marsch wo die Mittagspause angesagt war. Übrigens benötigten wir für die Strecke vom Stazersee bis zur Schanze ca. 75. Minuten, Güx am Engadiner mit den LL-Skis etwa ca. 10 Minuten.

Frisch gestärkt konnten wir die restlichen ca. acht Kilometer unter die Füsse nehmen. Zuerst zum Lej da Champfer, dann zum Lej Suot, vorbei am Schloss von Ueli Prager zum Lej da Silvaplauna. Von da aus konnten wir das Ziel Sils in der Ferne sehen, es verblieb aber immer noch eine Stunde bis wir es auch erreichten. Auf den letzten 1-2 Kilometer begann es dann leicht zu regnen aber es lohnte sich kaum den Regenschutz zu montieren.

In Sils hatten sich die drei Fussball-Fans dann sofort nach dem Hotel Edelweiss umgesehen, weil dort gemäss Tourist Information der WM-Match gegen Schweden angeschaut werden konnte. Wir wurden dort auch sehr freundlich begrüsst, konnten die nassen Kleider und das Gepäck deponieren, in aller Ruhe einen Drink konsumieren und den Sch…-Match anschauen.  

Max verabschiedete sich dort von uns, allerdings nicht ohne noch die Zeche zu übernehmen und fuhr nach Zürich zurück. Die Anti-Fussbalfans machten sich mit dem Postauto nach Vicosoprano ins Hotel Corona auf, während die drei Fans erst nach dem Abpfiff des Spiels folgten. Zum Nachtessen war „Gitzi & Polenta“ angesagt (nicht jedermanns Sache). Damit neigte sich ein wieder genialer Wandertag dem Ende zu. Es waren übrigens sechs Seen an denen wir vorbei kamen, da hat der Organisator und Reiseleiter das Jahresmotto „Wanderungen am Wasser“ perfekt erfüllt.

Karte 1. Tag

Fotos Jörg, Hane

2 Tag: Vicosoprano – Castasegna

Gut geschlafen aber leider bereits um 7h, Tagwache, also Mitten in der Nacht (Masochismus). Vom Hotel aus ging es bergauf bis zum „Bergeller Höhenweg“ der sich von Casaccia bis nach Soglio erstreckt. Da sich die 500 Höhenmeter Aufstieg auf ca. fünf Kilometer verteilen hielt sich die Anstrengung in Grenzen. Einmal mehr schönes Wetter wie wir uns dieses Jahr gewohnt sind.

Die ersten paar Kilometer konnten wir auf einem befestigten Weg zurücklegen, anschliessend wurde es dann allerdings ruppiger. Nach ca. einer Stunde Wanderzeit erreichten wir eine schöne Besenbeiz die leider geschlossen war. Die Verpflegung erfolgte daher zwangsläufig aus dem Rucksack.

Schon bald kam dann auf der anderen Talseite „Bondo“ in unser Gesichtsfeld das letztes Jahr von einem riesigen Bergsturz verschüttet wurde. Gemäss Google: Der Bergsturz von Bondo ereignete sich an der Nordflanke des Piz Cengalo (3369 m ü. M.). Nach vorherigen Felsabbrüchen und Muren in den Jahren 2011 und 2012 kam es am 23. August 2017 zum grössten Bergsturz in Graubünden seit Jahrzehnten, der acht Menschenleben forderte.  Die immensen Stein- und Felsmassen die da ins Tal hinunter donnerten, sind ein Jahr nach dem Unglück noch überall gut sichtbar und es wird noch einige Zeit dauern bis da fertig aufgeräumt ist.

Weiter ging die Wanderung auf einem steinigen Wald-Weg leicht bergab bis zum nächsten Zwischenziel Soglio, das als sonnenreichstes Dorf im Bergell gilt. Im bekannten Hotel Palazzo Solis das mit einer wundervollen, historischen Gartenanlage umgeben ist konnten wir uns mit Glacé und Getränken verköstigen. Sehenswert waren im Garten vor allem zwei alte riesige Mammut-Bäume (Sequoias).

Zum Abschluss war es noch eine gute Stunde bis nach Castasegna dem Grenzort zu Italien. Der Weg führte, moderat abwärts, durch den grössten Kastanienwald der Schweiz. In Soglio verabschiedete sich  Annelies, sie trat die Heimreise nach Zürich an (wir haben nicht herausgefunden ob ihr die zehn Männer verleidet waren oder ob sie Angst vor der morgigen Etappe hatte 😥 .  Von Castasegna ging es mit dem Postauto zurück nach Vicosoprano, wo wir nach ca. 20 Minuten bei strömendem Regen ankamen.

Das Nachtessen war reichhaltig und ausgezeichnet (Salat, Ravioli, Saltimboca mit Reis, Dessert nach Wahl).   

Karte 2. Tag

Fotos Jörg, Hane

3. Tag: Plaun da Lej (Maloja) – Bivio

Die Königsetappe des diesjährigen Wanderjahres hat sicher gehalten was sich die Teilnehmer davon versprochen hatten. Bereits vor acht Uhr bestiegen wir in Vicosoprano das Postauto das uns nach Plan da Lej (am Silvaplanersee ausserhalb Maloja) brachte.

Von nun an ging’s bergauf, ca. 900 Höhenmeter von 1800 bis 2700 MüM. Nach ca. einer halben Stunde Aufstieg passierten wir das mehr oder weniger verlassene Heididorf Grevasalvas (hier wurde 1978 die 26-teilige Kinderserie Heidi produziert). Mit einem kurzen Zwischenhalt erreichten wir nach ca. zweieinhalb Stunden Aufstieg den Lagh dal Lunghin.

Dort stand die Entscheidung an, ob noch ein Abstecher zum Piz Lunghin  (2707 MüM) drin liegt. Da der Gipfel im Nebel lag, hat sich die Mehrheit gegen diesen Abstecher entschieden. Einzig Hans Lüscher liess es sich nicht nehmen diesen halbstündigen Umweg in Kauf zu nehmen. Hans mit seiner positiven, optimistischen Einstellung sieht grundsätzlich weder bedeckten Himmel noch Nebel. Es könnte aber auch sein, dass er seinen Bergeller Freunden beim nächsten Treffen ein Gipfelfoto zeigen will 🙂

Ein weiteres Zwischenziel war die Wasserscheide am Pass Lunghin.  Gemäss Google: Auf dem Pass Lunghin ist der wichtigste Wasserscheidepunkt des europäischen Festlands (ausserhalb Russlands), da sich hier die Wasserscheiden zwischen den drei grössten Meeren treffen, die Europa umgeben. Das Wasser fliesst durch folgende Gewässer:

Nach Norden Julia – Albula – Hinterrhein – Rhein – Nordsee/Atlantischer Ozean
Nach Süden Mera – Comer See – Adda – Po – Adria/Mittelmeer
Nach Osten Lunghinsee – Inn – Donau – Schwarzes Meer

Das nächste Zwischenziel nach einem kurzen Abstieg, gemäss Google: Der Septimerpass verbindet die Täler Oberhalbstein und Bergell. Der Pass war mindestens seit der Römerzeit einer der wichtigsten Alpenübergänge. Als seine Vorteile galten die günstige Lage mit direkter Nord-Süd-Verbindung und die günstige Topographie, die den Wegebauern keine grösseren Probleme bereitete.

Vom Septimerpass ging es moderat bergab in Richtung Bivio. Bei Fumia kamen uns Heinz und Adriano entgegen die eine etwas abgekürzte Route gewandert sind. Sie hatten bereits mit Franca von „Francas Beizli“ Freundschaft geschlossen und wir konnten uns da verpflegen, obwohl das Lokal eigentlich noch geschlossen wäre. Einer unserer Wanderkollegen hat dann so lange Süssholz geraspelt und Komplimente verteilt, bis uns die Wirtin noch Bündner Nusstorte und einen Schnaps spendiert hatte.   

Abschliessend noch eine halbe Stunde bis Bivio, von dort mit dem Postauto bei strömenden Regen nach Chur und schlussendlich zurück ins Züribiet.  

Fredy, besten Dank für die Organisation und herzliche Gratulation zur Routenwahl. Wir haben während den drei Tagen wieder unendliche viel Neues gesehen und gelernt. Ich gehe davon aus, dass Deiner Wiederwahl für die nächsten zehn Jahre nichts im Wege steht  🙂 

Karte 3. Tag

Fotos Jörg, Hane

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Dienstag 19. Juni –  Madranertal – Windgällen-Hütte

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Jun 222018
 

Tagesbericht: Hane

Acht erwartungsfrohe Gesellen, zwei Vierbeiner aber diesmal leider keine Vertreterin des schwachen Geschlechts machten sich auf den Weg ins Urnerland. SBB, Postauto und Gondelbahn brachten uns via Amsteg und Bristen nach Golzern im Madranertal.

Von der Seilbahnstation war es ein kurzer Fussmarsch bis zum Restaurant Golzernsee. Dort hatten wir einen schönen Blick auf das idyllische Seelein und wir konnten uns mit feiner Aprikosenwähe verköstigen und vor allem stärken. Stärken darum weil ein happiger Anstieg (ca. 600 Höhenmeter) zur Windgällenhütte bevor stand. Vom Wirt haben wir gehört, dass das Dorf nur noch im Sommer bewohnt ist. Der Lebensunterhalt wird durch das Restaurant bestritten und für den Milchkonsum stehen zwei Kühe im Stall.

Der Aufstieg führte uns an wunderschönen Alpwiesen mit den unterschiedlichsten Blumen vorbei. Auf der gegenüberliegenden Talseite konnten wir jene Wasserfälle und den 3073 hohen Bristen bewundern.  Nach etwas über zwei Stunden erreichten wir dann die 1906 vom akademischen Alpenclub errichtete Windgällenhütte (2030 MüM). Von da aus hatten wir auch einen sehr schönen Ausblick auf die „Gross Windgällen“ (3187).  

Nach der Mittagsrast ging es ziemlich steil bergab zum sogenannten „Tritt“. Dort hatten wir den östlichsten Punkt erreicht und konnten uns somit auf den Heimweg begeben. Die Route wurde etwas flacher,  wir überquerten mehrere Bäche, bewunderten Wasserfälle und nach wie vor die wunderschöne Alpenflora. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir das Hotel Madranertal.  

Das Hotel “ Zum Schweizerischen Alpenclub “ wie es damals hiess, wurde im Jahre 1864  von Albin Indergand, Hotelier und Regierungsrat erbaut. Es war in der Zeit, als die Angelsachsen und die Unterländer die Berge entdeckten und in  ihrer Freizeit reihenweise auf die Berggipfel kraxelten.

Ein Schild wies uns unmittelbar vor dem Hotel darauf hin, dass die direkte Route Richtung Bristen wegen Sprengarbeiten nicht passierbar sei. Wir mussten daher auf die signalisierte Umgehung ausweichen und eine zusätzliche Wander-Viertelstunde in Kauf nehmen. Dies war keine grosse Herausforderung,  insbesondere auch weil wir wussten, dass es bis zum Berggasthaus Legni nur wenige Minuten Marsch war. Leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, der hatte sich den Dienstag als Wirtesonntag ausgelesen.

Wir haben Bristen aber trotzdem erreicht und konnten uns im Beizlein bei der Seilbahnstation mit dem Nötigsten eindecken. Von da gings mit den gleichen Verkehrsmitteln wie wir gekommen waren zurück in heimatliche Gefilde. Fredy besten Dank einmal mehr eine wunderschöne Tour und trotz allen Befürchtungen ohne Muskelkater.

 

Fotos Hans Jahn, Jörg Hofstetter

Karte

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Dienstag 5. Juni Gasteretal – Blausee

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Jun 052018
 

Tagesbericht: Max Müller

Eine 14 – köpfige Wanderfamilie bestieg erwartungsfroh den Zug von Zürich HB nach Kandersteg – auch dieses Mal bei sonnigem Wetter. Dieser Zug ist stark belegt mit Berufsleuten, die fast ausschliesslich in ihre PCs oder Handys starren. Und wir als Touristen bedienen uns einfach des Gesprächs. Wir sind für den Schallpegel im Zug verantwortlich – die andern schweigen. Motto: Zeiterscheinung oder Abschottung als Generationenproblem? Eine auffallende Erscheinung, die es zu überdenken gilt. Kontakte beleben und können Freude bewirken. So lebt auch unsere Gruppe von den Begegnungen. Also fahren wir mit der SBB zu immer neuen Zielorten, die uns gemeinsame Erlebnisse erfahrbar machen. Naturschönheiten erwecken Lebensfreude – schön, dass das auf unseren Wanderungen immer wieder zu erleben ist.

In Bern heisst es umsteigen – im Zug nach Kandersteg sind wir vollzählig; nochmaliges Umsteigen in (privaten) Reisebus nach Selden, das zuhinterst im Gasteretal liegt. Die Erlebnisse des heutigen Tages beginnen mit der Fahrt auf der steil ansteigenden Naturstrasse – fast wie in Nepal, wo die Strassenführung auf Felskonsolen mit abschüssigen und schroff aufsteigenden Felspartien bei der Durchfahrt des Busses eine Staublawine hinterherzieht. Die herausgesprengten Tunnels mit hervorragenden Steinabbrüchen meistert unser Fahrer hervorragend – trotz beinahe gleichem Profil des Busses zur Durchfahrtsöffnung der Tunnels! Es fehlen auch die Querrinnen zum Strassenprofil nicht. Ein uns alle überraschendes Erlebnis, und das in der Schweiz. „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne das Glück begreifen, denn das Glück ist immer da. (Goethe). Neben uns tost die spätere Kander den steilen Katarakt nach Eggeschwand hinunter. Auf der Anhöhe treffen wir eine Auenlandschaft beim Hotel Waldhaus an. Hier treffen zwei Täler aufeinander; das eine führt zum Daubensee, das andere ist eben „unser Gasteretal“. Wir fahren weiter nach Selden. Interessantes zeigt sich uns an der einigen hundert Meter hohen Felswand, die der Strasse gegenüber liegt. Ein grosser Wasserfall entspringt aus einer grösseren Felsöffnung – mitten in einer senkrechten Wand. Wir raten, wie das Phänomen zu erklären sei. Ein Entlastungsstollen von einem Stausee? Später erfahren wir, dass es eine natürliche, im Fels drinnen verlaufende Wasserader sei, die sich hier beim Austritt zeigt. 

Weiter hinten im Tal auf 1540 müM nimmt die „Schüttelfahrt“ ein Ende. Zwei Bergwandererunterkünfte und einige weitere Bergbauten sind hier lose auf dem ansteigenden Hang gebaut worden. Bis ca. Mitte Oktober sind sie zum Teil bewohnt. Fredi hat hier eine freiwillige Zusatzschleife für Schönwetterwanderer mit einem Anstieg zur Heimritzhütte eingeplant (1650 müM). Von hier öffnet sich das Tal zum Kanderfirn, der sich aber weiter zurückgezogen hat. Auf der kleinen Bergterrasse erfreuten wir uns am verdienten Café unter dem Sonnenstoren der „Berghütte“, denn der Himmel zeigt sich ohne Wolken. Der Wirt, der auch Vater und Bauer ist, besitzt 6 Kühe, einige Schafe und Hühner. In ca. 10 Tagen würden weitere 350 Kühe, Kälber und Schafe zur Übersömmerung eintreffen. Sie sind jede Woche im riesigen Gebiet der Alpweiden zu kontrollieren, aber es gebe auch Verluste von rund 10% der Herde pro Sommer. Jeder Aufstieg zur Herdenzählung sei mit ca. 3 Stunden einzuplanen – ein Rundgang beanspruche den ganzen Tag. 

Wir verabschieden uns vom kommunikationsfreudigen Wirt und treten unseren langen Abstieg, dem Bachbett der Kander nach, an. Die Alpenflora leuchtet uns mit ihrer Blumenpracht entgegen. Über verschiedene Stege wechseln wir die Talseiten – jedes Mal wird das Bachbett breiter. Im tiefen Tal sehen wir nur die Vorkreten der umliegenden, hohen Berggipfel (z.B. Doldenhorn (3638 M), gegenüberliegend das Balmhorn (3698 M). Unter uns liegt der neue NEAT – Tunnel nach Visp. Ein moderater Abstieg durch kleine Auenlandschaften führt uns in eine Ebene, wo ein Grossteil der Bäume abgeknickt und umgeworfen sind. Wie ist das nur möglich? Kenner unter uns vermuten eine Staublawine, die im Winter über die grosse Felspartie vis à vis heruntergestürzt sei. Ein trauriger Anblick, wenn man bedenkt, wie lange es in einem Bergtal braucht, bis sich der Wald wieder regenerieren kann. 

Wir nähern uns dem Hotel Waldhaus, wo wir unseren Durst löschen können. Die Terrasse bietet genügend Platz, denn am heutigen Tag sind trotz Sonnenschein nur wenige Wanderer anzutreffen. Unsere „alten Stammwanderer“ Köbi und Franz fühlen sich gut und haben auf dem Weg nach unten keine Probleme mit Tempo und behindernden Körpersymptomen. Aber der steile Abstieg steht auch ihnen noch bevor, denn wir begeben uns nun in die Schluchtpartie der nicht mehr so jungen Kander. Auf dem Weg nimmt das Rauschen des Wasserlaufs stetig zu, sodass Hans sich bemühen muss, einen Telefonanruf noch verstehen zu können. Über uns kreist ein „Riesenvogel“, der nahe seinem Horst unter einem Felsvorsprung seine „Runden“ dreht. Ist es ein Adler oder ein Bartgeier? Wer auf der Wanderung bei Sigriswil dem Ornithologen am Hängebrückenkopf gut zugehört hat, der weiss, dass es ein Bartgeier sein muss. Das wurde auch durch einen zufällig anwesenden Wildhüter bestätigt.

Nun gings bergab! Die Kander umspülte mit grosser Geräuschkulisse die im Flussbecken liegenden Felsbrocken. Auf dem neben der Strasse angelegten Wanderweg kamen wir dem Flusslauf sehr nahe. Beeindrucken kann ein Wasserfall durch seine Wucht und sein Tosen, das hier die Intensität des bekannten Rheinfalls anzunehmen schien. Das Naturschauspiel muss selbst erlebt werden – die Worte können das nicht zum Ausdruck bringen. 

Wir erreichten die ruhigeren Zonen der Kander als wir Eggeschwand vor uns sahen. Klares Wasser in einem flachen, aber schon breiten Bachbett begleitete uns bis nach Kandersteg. Hier verabschiedeten wir vier Wandermitglieder, die den Heimweg antraten. Unser Ziel führte uns aber noch zum Blausee, ein auf ca. 900 müM gelegenes Fels- und Gletschersturzgebiet (vor ca. 15000 Jahren), in dem das Grundwasser gestaut wird. Es wird nicht von der in der Nähe vorbeifliessenden Kander gespiesen. Das kristallklare Wasser ist gegenwärtig 6° C warm – in ihm tummeln sich viele grosse Forellen. Eine Fischzuchtanlage sorgt für das Erneuern der Forellenbestände. Eine geführte Ruderschifffahrt ist im Eintrittspreis enthalten. Ein Restaurationsbetrieb liegt direkt über dem Seebecken. Shop, Museum und ein Hoteleriebetrieb mit Spa / Wellnessbereich sowie Chaletsuiten ergänzen die privat geführten Anlagen. Wir genehmigten uns hier einen Abschlusstruck / „heisse Liebe – Cup“ bevor wir die Heimreise antraten. Mit dem Postauto nach Frutigen Buy Ambrodoxy , dem Zug nach Bern und in einem nicht klimatisierten Zugswagen „genossen“ wir bei Sommertemperaturen die Heimreise nach Zürich.

Es war wiederum ein erlebnisreicher Tag, den uns Fredi ermöglicht hat. Herzlichen Dank für deine unermüdlichen Vorbereitungsarbeiten und deine Anwesenheit mit umsichtigen Erklärungen der Reiserouten in den schönsten Landschaftsstrichen der Schweiz. Wir haben in dir nicht nur einen hervorragenden Reiseleiter sondern auch einen umsichtigen Organisator von gemeinsam erlebten Eindrücken. 

Karte

Fotos Werni

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Dienstag 15. Mai Rheintal – Kunkelspass- Taminaschlucht

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Mai 162018
 

Tagesbericht: Max Müller

Im HB Zürich trafen wir uns als kleine Gruppe (1 Wandererin, 8 Wanderer) zur zweigeteilten Tour von Tamins über den Kunkelspass nach Vättis und von Valens durch die Taminaschlucht nach Bad Ragaz. Die Wettervorhersage war unsicher, was wohl auch die Teilnahmebereitschaft beeinflusste.  Eine dichte Wolkendecke mit eingehüllten Bergspitzen nahmen wir auf der ganzen Bahnfahrt nach Chur wahr; aber es war mehrheitlich trocken. Fredi war diesmal gesundheitlich angeschlagen – z.T. fröstelte er und es war ihm übel. Was für uns der Café, so war es für ihn das Cola – was wir im Ausgangsort Tamins in einer Gastwirtschaft zur Startmotivation bekamen. Wir bildeten den hinteren Teil der Wandergruppe, die heute etwas gemächlicher durch die lichten Wälder, den z.T. steilen Weg zum Kunkelspass anging. Durch die Stille der Naturerscheinungen schritten wir mit eingelegten Pausen, damit Fredi sich nicht überfordern musste. Dabei konnten wir Waldarbeitern beim Baumfällen zuschauen. Laute Motorsägen durchbrachen die Morgenstimmung, das zeigte uns, dass die Winterarbeit noch nicht abgeschlossen ist.  

Wir hatten Glück – trockenen Fusses betraten wir den Rastplatz auf dem Kunkelspass, wo sich die vorauseilende Gruppe niedergelassen hatte. Leider war der Nebel unser Begleiter und wir konnten vorerst die umliegenden Gebäulichkeiten auf der Passhöhe (Alpbetrieb mit Restaurant) nicht sehen. Die speziell angelegte Brunnenanlage und Viehtränke, bestehend aus 10 ausgehöhlten Baumstämmen, die stufenweise dem Terrain angepasst und am Trogende wie eine Treppe übereinandergeschichtet sind, verschwanden am Ende im Nebel. Im Laufe der Mittagsrast konnte sich die Sonne bemerkbar machen und wir traten bei einer aufgelockerten Bewölkung den Abstieg nach Vättis an. Wir durchwanderten sich locker präsentierende „Gebäudeansammlungen“ (ausgebaute Ökonomiegebäude, die heute als Wochenendhäuser benutzt werden) an unserem Weg durch Ober- und Unterkunkels. Das klare Wasser des Görbsbaches, der immer breiter wurde, begleitete uns mit seinem Rauschen talabwärts. Inzwischen wurden die Konturen der umliegenden Schneeberge immer deutlicher, die sich von den Nebelschwaden entledigen konnten. Ein kreisender Adler oder Geier (wie unterscheidet man sie auch schon wieder?) drehte majestätisch seine Runden. Frühlingswiesen in lichtem Baumbestand begleiteten uns bis nach Vättis. Hier hatten wir eine knappe halbe Stunde Aufenthalt bis zur Weiterfahrt per Postauto nach Valens. Dieser Aufenthalt nutzten wir zum Kaffee Lutz oder Cola, je nach Verfassung. 

Die Postautofahrt durch das Gebirgstal nach Valens zeigte, dass Fredi die Wanderung durch die Taminaschlucht nicht mit uns antreten konnte. Er fuhr mit Hans, der sich ebenfalls verabschiedete, mit dem Kurs bis nach Bad Ragaz weiter. Wir aber freuten uns auf den zweiten Teil des Erlebnistages. Von der Klinik Valens führte ein steiler Weg hinunter nach dem alten Bad Pfäffers, wo in unmittelbarer Nähe die Heilquelle entspringt. Der renovierte Gebäudekomplex (1983 – 1995), heute im Besitz des Kanton St. Gallen, war ursprünglich ein Benediktinerkloster (ab 730) und wird nun als historisches Museum mit kulturellem Angebot benutzt. Der Eingang zur Quellenschlucht, die etwas südlicher gelegen ist, zeigt sich als Attraktion: Aus einem riesiger Felsspalt fliesst die Tamina (Tamina bedeutet: die Verborgene), die sich da einem Weg in wenigen Metern Breite durch das Tal geschaffen hat.
Auf einer „Felskonsole“ führt uns ein Weg „ins innere Labyrinth“, das mit farblichen Beleuchtungsakzenten die Felswände imposant hervorheben kann. Überall kamen wir mit der Nässe in Berührung, die wir an diesem Tag der Wanderung eher vom Himmel erwartet hätten. Es betropfte und besprühte uns abfliessendes Wasser von den Felswänden; ganz zuoberst, senkrecht über uns, sahen wir Wald- und Himmelteile über uns thronen. Auf dem ca. 450 Metern angelegten Weg durch und am Fels entlang, fanden wir den Austritt der Warmwasserquelle – ein Dampfgebilde! Ein weiterer Stollen führt uns zur Quelle mit 36.5° heissem Wasser mit einer Austrittsgeschwindigkeit von 5 – 8000 Ltr / Min. Entdeckt wurde die Quelle 1240 durch zwei Jäger. Die Benediktiner erkannten die Heilwirkung des Quellwassers und nutzten es sukzessiv – Paracelsus wirkte hier 1535 als Kurarzt. Weitere Persönlichkeiten hielten sich hier auf: Rainer Maria Rilke, Ulrich Zwingli, Hans Christian Andersen, Johanna Spyri, u.a. Für den Ort Bad Ragaz wurde das Wasser über eine Holzleitung erschlossen, wodurch ein weltbekannter Kurort entstand. Später wurde die „Holzrinne“ durch ein Eternitrohr ersetzt und ab 2015 wird der Transport über ein PE – Rohr vollzogen. 

Nach einer Rast bei den alten Museumsanlagen wanderten wir der Tamina entlang nach Bad Ragaz. Über uns braute sich ein Gewitter zusammen, Donnergrollen mahnte uns zur Eile. Mit Hans Lüscher als Frontmann wurde einen Schrittlängentakt vorgelegt, die einige an neue Grenzen erinnerte. Diese ermöglichten aber, dass bis zum Talausgang bei Bad Ragaz niemand nass wurde. Der Gewitterschauer holte uns erst hier ein. Unter einem Gebäudevordach rüsteten wir um: Trockenhäute wurden angelegt. Auf den letzten 1.5 km bis zum Bahnhof wurden wir im Vergleich noch intensiver als in der Heilquellenschlucht besprüht, waren aber dankbar, dass der Regen erst jetzt eingesetzt hatte. Auf dem Weg erhielten wir ein Telefon von Fredi, der im Bahnhof auf uns wartete. Sein Befinden hatte sich etwas gebessert und er hatte den aktuellen Skulpturenweg in Bad Ragaz, während unserer Taminaschluchtwanderung, zu einer Besichtigung genutzt. Im Bahnhof fanden wir wieder zusammen und die Zeit bis zur Abfahrt reichte noch für ein Bier / Cola.

Ein wunderschöner Tag hat seinen Abschluss gefunden und wir wünschen Fredi bis zur nächsten Wanderung gute Genesung und die notwendige Ruhe. Die Belastung mit seiner Baustelle fordert eben auch seinen Tribut, der nicht zu unterschätzen ist. Herzlichen Dank für einen weiteren, erlebnisreichen Tag, den wir mit dir und unter deiner ideenreichen Wanderroutenplanung erleben durften.   

Fotos Werni, Föns, Hane

Karte Rheintal-Kunkelspass

Karte Taminaschlucht-Bad Ragaz

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Dienstag 8. Mai – Vom Murten- zum Neuenburger-See

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Mai 092018
 

Tagesbericht Max Müller

Am HB Zürich bestieg eine erwartungsfrohe, 15-köpfige Wandergruppe (davon 1 Frau und 2 Hundeführer) – bei schönstem Wetter – den Zug nach Bern / Murten. Alle hatten sich wieder viel zu erzählen und wir trafen unerwartet schnell im Bahnhof Bern ein, wo wir umsteigen mussten. Theo hatte uns kurz zuvor informiert, dass es eine Überraschung geben werde, denn er hätte auf Einladung seines früheren Chefs einen Apèro in seinem Anwesen (am Murtensee) vereinbaren können. Beim Umsteigen mit Peronwechsel ist Theo im Menschenschwarm verschwunden – er war nicht mehr auffindbar. Auf der Weiterfahrtsrampe wurden zwei Züge geführt; der vordere mit Ziel Freiburg, der hintere nach Murten / Neuenburg. Wir stiegen in den hinteren Zug ein, in der Hoffnung, dass Theo ihn auch gefunden hätte. Kurz nach der Abfahrt meldete sich Theo auf dem Smartphone bei Werni: Er sitze im falschen Zug und fahre nach Freiburg! Nun wurde nach Lösungen gesucht – Fahrplan studiert, Abfahrten und Ankünfte in Murten verglichen. Theo hatte die beste Lösung gefunden: Umsteigen in Freiburg / direkter Anschluss nach Murten, und – Zielerreichung nur eine viertel Stunde nach unserer Ankunft! Super! Dann meldete sich der Sprecher in unserem Zug und erwähnte, dass der vordere Zugteil nach Neuenburg fahre (hierin befanden wir uns) und der hintere Teil nach Murten. Wir waren schon in Kerzers angekommen und mussten nun eilends den Zug wechseln! Fazit: Es ist wirklich nicht einfach, den richtigen Zug mit dem richtigen Zielort bei den knappen Umsteigezeiten zu erreichen – fragen kann man heute ja niemanden mehr (keine Zugspersonalbegleitung). Aber, glücklich vereint – dank Mobiltelefon – fanden wir uns in einem Café „unter den Bögen“ im hübschen Städtchen Murten, wo wir uns kurz stärkten.

Dann zum nächsten Höhepunkt: Weg entlang am Murtensee bis nach Muntelier, wo wir durch einen sympathischen Hausbesitzer (und Exchef von Theo) mit Alphornklängen herzlich empfangen wurden. Durch sein Garteneingangstor tretend, erblickten wir seine gediegen angelegte, botanisch vielfältige Anlage, die wir da bestaunen durften. Verschiedenster Pflanzen- und Baumwuchs, immer wieder unterbrochen mit dazwischen liegenden Aufenthaltsnischen, laden zum Verweilen ein. Unter einer Pergola erwartete uns der Apero (Weisswein / Zutaten). Theo machte uns auf seine vergangene Zusammenarbeit mit dem Hausherrn aufmerksam – und erwähnte die interessante Entwicklung der Autobahnplanung um Birmensdorf herum.

So stand ein vom Bund bewilligtes Ausführungsprojekt da, welches das Dorf mit Auswirkung von starkem Durchgangsverkehr belastet hätte. Man musste handeln! Köbi Gut konnte als damaliger Präsident der Holzkoporation zusammen mit Theo und seinem  Exchef und anderen Helfern mit viel Einsatz und Wille eine abgeänderte Autobahnlinienführung (heutiger Zustand) bewirken. Und noch heute sind die Birmensdorfer stolz auf die Initianten. Theo motivierte seinen Exchef (auch als Geschichtskenner) uns die Ortsvergangenheit Murtens näherzubringen, was er gerne aufnahm und in seiner Berndeutschen Ausdrucksweise besonders gut ankam. Er begann: Zum einen ist es die Sprachgrenze, die da die Anwesenheit der Helvetier keltischen Ursprunges dokumentiert, die schon vor unserer Zeitrechnung hier waren. Zum andern die Römer mit ihrem Sitz in Aventikum (Avenches). Dann wird auf Karl der Kühne eingegangen, der da eine Schlacht bei Murten gegen Berner und Zürcher ausgefochten hatte. Es ging um die Machtvorherrschaft. Karl der Kühne, Herzog von Burgund, hat dadurch aber alles verloren. Bei Grandson das Gut, bei Murten den Mut, bei Nancy das Blut (im Jahre 1476/77). Und erzählen konnte unser Gastgeber – es war eine Freude. Leider mussten wir uns verabschieden, denn vor uns lag noch ein langer Weg.

Und erzählen konnte unser Gastgeber – es war eine Freude. Leider mussten wir uns verabschieden, denn vor uns lag noch ein langer Weg.

In den Auenwäldern wanderten wir auf weicher Häckselunterlage, durch lichte Baumgruppen, dem Ufer des Murtensees entlang. Der schattenspendende Blattbewuschs schützte uns vor den steigenden Temperaturen; es kündigte sich uns ein weiterer Sommertag an. Ab dem Brückenübergang über den Canal de la Broye (Verbindungskanal zwischen Murten- und Neuenburgersee, 8.8 km lang / Juragewässerkorrektur vor ca. 150 Jahren) waren wir direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Wir durchwanderten Weiler und Rebberge, die dann zum Aufstieg zum Mont Vully (Höchster Punkt 653 müM) führten. Mit einer weiteren, grösseren Wandergruppe aus der Deutschschweiz wetteiferten wir um die Weghoheit. Leider war ein durchkommen (überholen) nicht möglich, da die Pfade schmal waren. Sprüche wurden ausgetauscht: Hat das Altersheim euch Ausgang gewährt? Seid ihr von der Pro Senectute organisiert? etc. Der Aufstieg wurde so etwas verlangsamt – wir erreichten aber den Gipfel trotzdem, wo wir die Aussicht in vollen Zügen geniessen konnten. Leider war es wieder einmal dunstig; der Blick zur Jurakette war möglich, die Alpen waren aber diesmal nicht sichtbar. Es kam auch zur wohlverdienten Mittagspause unter dem angenehmen Baumbestand.

Der Abstieg zum Neuenburgersee führte uns durch ein naturnahes Gebiet mit frischbegrünten Wäldern und schönsten Blumenwiesen. In der Ebene angekommen bewanderten wir den Uferweg des Broyekanals bis zum Ökohotel la Sauge, wo uns eine kühle Erfrischung unter der sonnengeschützten Pergola erwartete. Die Karte zeigte uns als Fortsetzung des Weges ein Sumpfgebiet an; bei der Mündung der Broye zweigten wir in den Schilfgürtel ab, um am Seeufer entlang zum Einschiffungssteg in Cudrefin zu gelangen. Der Weg hatte seine Überraschungen zu bieten; zuerst mussten „die Kurzbehosten“ zur Kenntnis nehmen, dass die schon hochgewachsenen Brennnesseln auf dem schmalen Weg ihre Wirkungen zeigten, was „die Langbehosten“ zu amüsieren schien. Dann wurde der Pfad zum Ho Chi Minh Flur durch Schilf, Geäst und sonst welche Barrieren – ein Trekking- oder Abenteuerweg für Erlebnissuchende. Zum guten Glück war alles „Furz – trocken“, sodass wir nicht einsanken und von der Mückenplage verschont blieben.

Irgendwann wurden die Wege wieder normal und wir erreichten die Schiffsstation am Neuenburgersee. Da das Kursschiff erst etwas später eintraf, reichte es noch zu einer Glacerunde am Hafenkiosk. Der Abschluss mit der Fahrt über den Neuenburgersee zeigte uns, wie breit dieses Gewässer wirklich ist. Ein wunderbarer Tag hat damit seinen Abschluss gefunden. Der ICE – Zug nach Zürich brachte uns zum Ausgangsbahnhof zurück. Fredi Buy Abbotic , wiederum herzlichen Dank für deine gute Organisation mit der idealen Zeiteinteilung, Verbindungsabklärungen und deine Umsicht für ideale Wandergebiete. 

Fotos Werni, Hane

Karte

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Dienstag 24. April – Rundwanderung Hallwilersee

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Apr 192018
 

Tagesbericht Roman Bieri

”Eine wunderbar entspannende Route durch traumhafte Uferlandschaften rund um den weitgehend unbebauten Hallwilersee mit vielen spannenden Höhepunkten wie dem Schloss Hallwil, einem Pfahlbauhaus oder den Möglichkeiten erfrischender Pausen,“ auf diese Weise wird unsere heutige Wanderung  in den einschlägigen Touristikseiten angepriesen. Schön ist es, wenn wir diese Zeilen nach der  fünfstündigen Wanderung bestätigen können!

Ausgangspunkt unseres Vorhabens ist der  Bahnhof Boniswil, tief im Kanton Aargau gelegen.  Eine muntere Schar Wanderlustiger, elf Männer und eine Frau, ausgerüstet mit Proviant und viel Vorfreude auf den strahlenden Frühlingstag,  ziehen nun – selbstverständlich immer unter kundiger Leitung von Fredi – in Richtung Hallwilersee. Die ersten Blicke über den See schweifend, macht nun etwas stutzig: Haben wir’s jetzt mit einer herbstlichen Nebeldecke zu tun?  Den Blick dann Richtung Ufer und in die liebliche Hügellandschaft werfend, brachte Klarheit. Es präsentierte sich eine herrliche Blütenlandschaft vieler Hochstammbäumen. Es präsentiert sich der Frühling im schönsten Gewande.

Insbesondere die Apfelbäume zeigen sich im schönsten Kleide. Theo, unser botanischer Profi, stellt richtig fest, dass vor allem der Boskopapfelbaum mit der weit ausladenden Krone die farbig schönsten und kräftigsten Blüten trage.

Im Gartenrestaurant des modernen Hotels “Schiffslände“ genehmigen wir unseren obligaten Morgenkaffee und geniessen die angenehme morgendliche Frische, aber nicht mehr unter dem lauschigen Blätterdach der Kastanienbäume, nein, die mussten alle gefällt werden. Es wurden jetzt schirmförmige Sumpfeichen gepflanzt. Auch sie eine Augenweide!

Alsbald folgen wir jetzt dem Uferwege in Richtung Beinwil, die Nebeldecke ist noch nicht ganz verschwunden. Kaum haben wir aber die Luzerner Kantonsgrenze überschritten, weicht der Nebel und die Sonne erstrahlt über die blühende Landschaft.   Diese Tatsache hält der Schreibende, der ein Luzerner Bürger ist, selbstverständlich gerne fest. In Mosen halten wir Rast  und bestaunen die schön angelegte Uferpartie.

Unmittelbar am See ist es praktisch nicht überbaut. An den Hänge und etwas weiter entfernt, breiten sich all die Dörfer  mit ihren neuen  EFH-Quartieren  – so hat man den Eindruck –  ins Unermessliche aus und bemächtigen sich der saftigen Wiesen und Felder.

Immer wieder treffen wir auf der Rundwanderung auch  Informationstafeln, in welchen die Massnahmen zur Renaturierung vorgestellt werden. Dank den Schutzzonen sind die meisten Ufer unbebaut geblieben. So bildete sich ein ideales Naherholungsgebiet mit einer intakten Pflanzen – und Tierwelt.  Forellen beispielsweise, in ansprechender Grösse, können in  einem kleinen Bächlein in der Nähe von Aesch, bestaunt werden.

Vor Meisterschwanden wird dann ausgiebig gepicknickt und in der nahen Selbstbedienung der  “Seerose“ genehmigen wir einen feinen Kaffee in idyllischer Umgebung.

Die restliche Stecke von Meisterschwanden nach dem Schloss Hallwil  dürfen wir – mit schon bald sommerlichen Temperaturen – unter den schattigen Bäumen des Uferweges begehen. Wir wandern an Rebbergen vorbei und können kurz vor dem Ziel ein nachgebautes Pfahlbauerhaus bestaunen.

Den Abschluss der Rundtour  bildet der Blick auf das prächtige vom Aabach umspülte Wasserschloss Hallwil. Obwohl die Zugbrücke heruntergelassen ist,  ziehen wir ein kühles Bier in einem nahen Gartenrestaurant, dem Besuch des mittelalterlichen Schlosses vor. Via Seengen, Lenzburg und Zürich gelangen wir  – ausnahmsweise mal am frühen Abend – wieder nach Hause.

Die vielen Farbtöne der Seeoberfläche, das zarte Grün der Blätter, die blühenden Bäume und zu guter letzt die friedliche Stimmung der Wandergruppe bleiben sicher bei allen in guter Erinnerung. Wirklich! Die eingangs erwähnte touristische Werbung  hat sich vollends bewahrheitet.

  1. April 18 Roman Bieri

Karte

 

Fotos Föns

 

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Dienstag 17. April : Kreuzlingen – Napoleon Turm – Salenstein

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Apr 192018
 

Tagesbericht Max Müller

Das Wetter ist uns gut gesinnt; bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir den HB Zürich im Zug nach Konstanz. Alle Teilnehmenden (2 Frauen, 9 Herren und ein Hund) freuen sich auf einen herrlichen Frühlingstag im Gebiet Bodensee / Seerücken. In Kreuzlingen verlassen wir den Zug und ziehen der Grenze nach Richtung Gottlieben. Der Uferweg präsentiert sich trocken – rechts anschliessend das Schilf in hellbrauner Farbe, rechts auf den Feldern der kräftig grüne Winterweizen. Neben Wanderern wird der Weg auch von zahlreichen, rücksichtsvollen Velofahrern benutzt. Am ruhigen Seearm zum Untersee bereiten sich die verschiedensten Vögel auf das Nisten vor, wo ideale Brutplätze auf den kleinen Schilfinseln in der Deutschen Nachbarschaft noch brach liegen. Vor uns liegt Gottlieben – direkt an den See anstossend. Der Weiler besteht aus schönsten Fachwerkbauten, durch die uns der Weg nach unserer ersten Station – dem Café mit der Bestuhlung auf dem Hafenvorplatz – hinführt. Zuerst aber noch die obligate Gruppenfoto vor malerischem Hintergrund. Werni möchte als Fotograf ebenfalls auf der Aufnahme erscheinen und versucht es mit einem Selbstauslöser. Eine zufällig anwesende Taxifahrerin erkennt unseren Notstand und bietet sich als Ablichterin an. Ihr sehen vier Araber zu, die ihre Dienste für ihre Reise durch Östereich und die Schweiz beanspruchen. Die Taxifahrerin lässt uns wissen, dass die vier Herren Künstler aus Oman seien. Sie zeigen uns auf ihren Smartphons Kunstgegenstände (Skulpturen / Malereien), die sie bei einer Ausstellung dargeboten haben – eine unverhoffte, kleine kulturelle Zugabe als Abwechlung zum Wanderprogramm mit andersgelagerten Höhepunkten. 
Zu Kaffee und Gipfel gab es „ein Versucher“ der Örtlichkeit: Gottlieber – Hüppen! Wer kennt sie nicht aus früheren Zeiten, wo wir alle „noch jung waren“. Wenn sie inzwischen auch etwas in Vergessenheit geraten sind, so sind sie immer noch lecker! Das Verweilen an den Gestaden des Untersees lässt „die Seele genussvoll bambeln“ und wir brechen nur schweren Herzens auf. Wir müssen aber nichts bereuen, denn an jedem Abschnitt dieses Tages werden wir zu den weiteren, sich überbietenden Naturschönheiten geführt. Im Hintergrund die Wälder, sie waren noch vor Kurzem fahl und grau – jetzt hat sie das Leben ergriffen. Alle zarten Grüntöne, verbunden mit der Blütenpracht der Kirschbäume lassen uns ganz mit den äusseren Erscheinungen „verschmelzen“. Vordergründig kräftige Wiesen mit den strahlenden und gelbleuchtenden  Löwenzahnblumen. Bei Triboltingen zweigen wir vom Seeweg ab und steigen zum Seerücken hinauf – zuerst durch den Dorfkern mit den gepflegten Vorgärten, dann durch die Agrarlandschaften nähern wir uns dem schattenspendenden Wald. Das Blätterdach ist erst am Entstehen und hat damit dem Waldboden durch genügend Lichteinfall seine Vegetation (zahlreicher Blumenbestand) ermöglicht. 

Das Durchwandern des Seerückens führt uns an den nördlich gelegenden Waldrand mit Blick auf den Alpenkranz….., wenn er nicht von Dunstwolken eingehüllt wäre. Auch das Säntismassiv ist nur in seinen Konturen auszumachen. Ein weiteres Ziel erreichen wir mit dem Napoleon – Aussichtsturm Hohenrain auf 617 m.ü.M. (höchster Punkt) in der Gemeinde Wäldi gelegen. Ursprünglich wurde der Holzturm 1829 durch den jungen Prinzen Lousi Napoleon III, der damals in Arenenberg lebte, erstellt (Belvédère) und galt als Lustgebäude. Der Turm weitete sich nach unten aus, was in der Mitte ein kleines Restaurant ermöglichte und zuunterst eine Tanzfläche. Er war 21 Meter hoch und überragte den Buschwald. Schon 1855 wurde der Turm wieder abgetragen, da Fäulnis die Turmsicherheit beinträchtigte. Der in neuerer Zeit erstellte Turm ist 36 Meter hoch und überragt den höheren Baumbestand. Nach dessen Besteigung verpflegten wir uns aus dem Rucksack: Es ist nun an der Zeit, bei den sich am Wegrand anbietenden Restaurants einen Bogen zu machen und unser Mitgebrachtes in einem sich anbietenden Waldrastgelände zu geniessen (sehr zu empfehlen). 

Der weitere Weg führte uns an Waldrändern vorbei in westlicher Richtung. Beobachtungen konnten wir jene machen: Turmfalken am Himmel, Bienenhäuschen eingehüllt mit summenden Bienen, blühende Weissdornsträucher am Waldesrand, um nur einige zu erwähnen. Die Abzweigung auf die Bodenseeseite Richtung Arenenberg führte uns wiederum durch lichten Wald; als wir ihn verliessen, tat sich ein wünderschöner Blick auf den Bodensee und die Insel Reichenau auf. Blühende Birnbäume ziehrten unser Weg nach unten, wo wir das malerische Salenstein durchquerten. Von hier ist das Gelände des Schlosses Arenenberg mit riesigen Gartenanlagen in einem kurzen Abstieg zu erreichen. An diesem herrlichen Ort wohnte also ab 1816 die Hortense de Beauberg (Stieftocher Napoleons I) im Exilsitz. Ihr Sohn Louis Napoleon III, dem späteren und letzten Kaiser von Frankreich, wuchs hier auf. Auf einer Aussichtsterrasse auf dem Gelände liessen wir unsere Blicke über den See bis nach Konstanz schweifen. Gerne nahmen wir auch das gastronomische Angebot der kühlenden Coups entgegen: Zum Ausklang dieses sonnigen, heissen Tages heisst er eben – heisse Liebe, dem die Mehrheit nicht widerstehen konnte. 

Zum Abschluss die Zugfahrt nach Stein am Rhein über Winterthur nach Zürich. Der Werkverkehr füllte die Züge und uns wurde klar, dass es viele Menschen gab, die diesen schönen Tag an ihrer Arbeitsstelle verbrachten. Welche Freiheiten uns doch gegeben sind, wo wir unsere Gestaltung der Tage selbst einteilen können! Wiederum herzlichen Dank an Fredi, der uns eine weitere Möglichkeit dazu gab – eine wiederum sehr positive Erfahrung. Das nächste Mal soll es die Hundertste sein, seit er diese Wanderungen für uns organisiert hat. Es hat sich eine verschworene Gruppe gebildet, in der der Zusammenhalt und die Stimmung sehr gepflegt wird. Ohne Fredi wäre das in dieser Form wohl nie zustande gekommen. Nochmals ganz herzlichen Dank.   

Fotos Werni, Hane

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Dienstag 3. April – Südufer des Thunersee

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Apr 052018
 

Tagesbericht Hane

Bei endlich frühlingshaften Temperaturen konnten wir die fünfte Etappe des diesjährigen Wanderjahres in Angriff nehmen. Die Gruppe die in Zürich den Zug nach Bern bestieg, bestand aus 13 Wanderer und zwei Wanderinnen sowie dem Vierbeiner Dascha.  

In Bern konnten wir wieder einmal  erfahren was mit dem Begriff Herdentrieb gemeint ist. Unser Zug von Zürich kam auf dem Gleis 5 an und der Anschlusszug nach Thun fuhr auf dem Gleis 6 ab, also auf demselben Perron. Der Normalbürger würde jetzt einfach das Peron durchqueren und in den anderen Zug einsteigen, unerfahrene SBB-Benutzer aber laufen irgendeiner unbekannten Person nach, nehmen die Rolltreppe und fahren zur Verbindungs-Galerie hoch und suchen dann oben wieder einen Abgang zum selben Perron.  

Ja mit der ÖV standen wir auch in der Vergangenheit immer wieder auf Kriegsfuss. Wir haben Oberhofen aber trotzdem Zeitgerecht erreicht und konnten dort unmittelbar bei der Bushaltestelle den obligaten Frühstücks-Kaffe geniessen. Dann ging‘s endlich an’s Wandern, zuerst entlang des Sees durch den schönen Schloss-Park, dann aber bei der Abzweigung nach Norden wurde es steil, es waren etwa 150 Höhenmeter auf einer Treppe zu überwinden.

Der angenehme Weg führte immer auf etwa derselben Höhe, grossenteils im Wald, Richtung Sigriswil. Einige der Wandergruppe erinnerten sich dann, dass sie ein Teilstück dieses Weges im letzten Herbst anlässlich der Tour Heiligenschwendi-Oberhofen bereits absolviert hatten. Max hat damals geschrieben: Ein wichtiges Ziel unserer Wanderung war das Passieren der Hängebrücke. Sie verbindet die Gemeinden Aeschlen mit Sigriswil und liegt am Panoramaweg auf der nördlichen Seite des Thunersees. Das 5 Mio. Franken teure Objekt wurde 2012 eingeweiht. Total fünf Brücken mit unterschiedlichen Längen sind auf diesem Wanderweg schon entstanden, was jetzt als touristische Attraktion vermarktet wird. Die Sigriswiler Hängebrücke misst 340 m Länge und überquert die Gumischlucht; höchste Stelle = 182 m über dem Bachbett.

Auf der anderen Brückenseite erwartete uns ein „Brückenranger“ (Bohrlochbetreuer als Berufsgattung gefällt mir allerdings besser). Der „Brückenranger“ war eigentlich Kassier (acht Franken pro Person) aber auch Ornithologe und Deltasegler. Er hat nicht etwa von der Brücke, sondern von den Vögeln geschwärmt die wir bisher verpasst hatten. Er hat genauestens erläutert wie man einen Mäusebussard von einem Steinadler oder einen Bartgeier von einem Grauschleier unterscheiden kann.

Nach dem Vortrag kam dann aber die grosse Überraschung Buy Azimakrol , das Apéro-Buffet das wir während des Vortrages von weitem gesehen hatten war tatsächlich für uns bestimmt. Geri unser „Hamburger-Wanderkollege“ hatte seine Beziehungen spielen lassen und ein befreundetes einheimisches Ehepaar gebeten uns auf seine Rechnung etwas aus der Region zu präsentieren. Besten Dank Geri.

Zum „Kafi Mele in Merligen“ war es dann etwa ein Stunde. Das Restaurant war etwas eng, das Essen gut und einiges preiswerter als das gegenüberliegende Hotel Beatus, das Fredi zuerst irrtümlich kontaktiert hatte. Am Nachmittag waren es dann nochmals gut zwei Stunden bis zu den Beatushöhlen. Ohne Besichtigung der bekannten Höhlen machten wir uns von dort via Bus und Zug zurück in heimische Gefilde. Einmal mehr eine schöne Tour in einem Gebiet das man sonst beim Fahren in’s Berner Oberland immer von der anderen Seeseite aus bewundert.     

Karte (klick)

 

Fotos Werni

 

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Dienstag 20. März Rottenschwil – Mellingen

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Mrz 202018
 

Tagesbericht: Max

Bei unsere 4. Wanderung im 2018 hat uns die Reuss auf einer Teilstrecke zwischen Rottenswil und Melligen inspiriert und in ihrer wunderbaren Landschaftseinbettung den Flusslauf hautnah miterleben lassen. „12 Altbewährte“ nahmen die ca. 20 km lange Wegstrecke bei winterlichen Temperaturen beim Flachsee unter die Füsse. Durch das Stauwerk in Bremgarten bedingt, hat hier die Reuss an ihrer „Wildheit“ eingebüsst; das Strömen ist zu einem trägen Fliessen geworden. Dabei hat sich auf diversen Flussinseln ein ausgedehntes Vogelparadies entwickelt und ungestörte Nistplätze gebildet. Auch Zugvögel haben sich niedergelassen, da sie sich hier über das ganze Jahr verteilt wohlfühlen können. Die ornitologischen Beobachtungen wurden, durch das kühle Wetter bedingt, geschmälert, da wir uns nur durch zügiges Wandern etwas erwärmen konnten. Zudem sind die Vogelbeobachtungsstationen auf der andern Seite des Flusses.

Erst beim Dominilochsteg (Kloster Hermetswil) wechselten wir zum andern Ufer der Reuss. Der Waldweg Richtung Bremgarten führte uns an vor geraumer Zeit schon besiedelten Gebieten vorbei (Hinweistafel auf ehemalige Grundmauern von Kelten / Druidenbauten). Schon bald näherten wir uns dem Flusswasserkraftwerk Bremgarten – Zufikon, das in den Jahren 1969 – 75 wesentlich vergrössert wurde. Das alte Werk (ab 1928) diente als Stromlieferant für die Escher – Wyss Werke in Zürich. Vom Uferweg her wurde nun das Café Bijou sichtbar! Endlich durften wir auf die wohlverdienten Kaffees mit Gipfel hoffen, die uns zu Beginn der Wanderung verwehrt blieb, weil der Wirtesonntag eben unser Dienstag (Wandertag) ist und daher das Restaurant bei der Brücke Rottenschwil geschlossen war. Das am Eingang des malerischen Städtchens Bremgarten, in etwas erhöhter Lage über der Reuss gelegene Bijou, erreichten wir als unser erstes Tagesziel. Die warme Gaststube, die auch als Treffpunkt der „Einheimischen“ dient, war gut besetzt. Auch hier hatte Fredi in weiser Voraussicht Tische für uns reservieren lassen, wo wir uns niedersetzen konnten.    

Unser nächster Abschnitt der Wanderung führte uns durch das Städtchen an historischen Gebäuden vorbei wieder zur Reuss hinunter. Der Flusslauf zeigte uns überall seine naturnahe Verbundenheit mit der Landschaft mit dem beginnenden Frühlingserwachen der Vegetation. Auch hier wurden die Spuren der Biberkollonien sichtbar: Grosse Bäume mussten ihr stolzes Dasein den Bibern opfern, die sie gefällt haben. In geschweiften Bogenlinien zeigte uns der Uferweg seine romantische Angliederung an die Reuss. Die Sonne verriet uns, dass wir den Wölbungen des Flusslaufes folgten, ohne es zu merken, denn einmal schien sie von rechts, dann wieder von links. Schon bald erreichten wir unsere Mittagsverpflegungsstätte, das Restaurant Fahr in Sulz. Wir waren überrascht von der ganzen, gehobenen Erscheinung der Gaststätte und wussten erst gar nicht, ob wir zuerst die Schuhe vor dem Betreten der Räumlichkeiten auszuziehen hätten. Wir wurden aber herzlich empfangen, auch in unserer Erscheinung mit Wandertenue. Die gestalteten Einrichtungsformen bis zu den grossen Deckenleuchten und den weiss gedeckten Tischen haben uns beeindruckt. Die Menuekarte weist uns auf den Stil der Betriebsführung hin: „Wir kochen aus Leidensschaft mit saisonalen Produkten aus der Region“. Dieses Motiv konnten wir an der kreativen Essenskultur erfahren; z.B. Schweinshals auf Holzbrett mit 4 Saucen und im separaten Geschirr fritierte Kartoffelklösschen. Auch geschmacklich hat jedes Essen überzeugt und das alles zu moderaten Preisen (am Mittag). 

Gestärkt machten wir uns auf den noch vor uns liegenden Teil unserer Wanderung. Nun mussten wir uns mit den terrainmässigen Höhenunterschieden der Flussgegend abfinden: Die Reuss hat sich hier ihr Bett z. T. in die bestehende Landschaft eingegraben. Unser Wanderweg hat den sportlichen Anspruch an unsere Fitness voll berücksichtigt. So führte er von der Flusslaufebene hinauf auf die bewirtschaftete Agrarfläche und auch gleich wieder hinunter zum Flussufer, immer wechselnd. Die vorgegebenen 250 Höhenmeter waren wohl geeignet, alle Teilnehmer auf eine „leichte Wanderung“ mitnehmen zu können. Da waren schon einige Wanderer froh, als das Städtchen Melligen in Sichtweite auftauchte. Auch hier ein historischer Kern mit sehenswerten Gebäuden und Stadttortürmen. Ein kurzer Abstecher in den Ortskern liess uns wissen, dass sich wohl noch viele, unbekannte Schönheiten zur Entdeckung anbieten würden.
Der Bahnhof Mellingen liegt ausserhalb der Ortschaft auf dem Heitersberg, der die Bahnlinie mit Zürich verbindet. Die zusätzliche, gut halbstündige Wanderung dorthin war dann für die Hälfte der Gruppe etwas zu viel. Sie benutzten den direkten Bus zum Bahnhof und wir verabschiedeten uns voneinander in Mellingen. Unser Anstieg zum Heitersberg unter der abendlichen Sonneneinstrahlung war verbunden mit der Aussenquartierbesichtigung (Villenweg von Mellingen) der uns Einblick gab in schön angelegte Vorgärten. Als die „Sonne sich neigte“ und wir am Bahnhof eintrafen, wurde es wieder empfindlich kühl. Von hier war die Bahnfahrt nach Zürich sehr kurz, wo wir uns verabschiedeten. Herzlichen Dank an Fredi, der wiederum einen Teil seine Energie für unsere Wandergruppe zur Verfügung gestellt hat und Bestes geleistet hat.

Karte

 

Fotos Werni, Föns

 

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