Mittwoch 27. März: Stansstad – Alpgschwänd – Horw

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Mrz 272019
 

Tagesbericht Max

An einem weiteren, wunderschönen Tag (mit etwas Bise) finden sich 15 Wanderbegeisterte in Luzern zu einer Gruppe zusammen. Der Zug von Zürich nach Luzern ist zu dieser Morgenzeit bekanntlich immer gut besetzt. Die „Reppischtaler / Birmensdörfler“ nehmen die Abkürzung nach Zug, wo sie in den Zürcher Zug umsteigen – wo sie sich um noch freie Sitzplätze bemühen müssen. So treffen sich eine Frau und 14 Männer, davon 2 mit Hunden, am Perronende in Luzern zur Begrüssung. Hier ist aber eine Änderung angesagt: Bauarbeiten im Zentralbahnabschnitt Luzern Hergiswil. Umsteigen in Bus. In Hergiswil nochmals umsteigen und mit dem Zug nach Stansstad.

Nun geht die Wanderung los: Nach dem Brückenübergang, der den Alpnacherseearm mit dem Vierwaldstättersee verbindet, befinden wir uns auch schon am Einstiegsort zum Kretenweg (Landzunge Lopper), auf dem wir rasch an Höhe gewinnen. Westwärts, Richtung Haslihorn wird die Rundsicht auf schneebedeckte Bergspitzen immer imposanter – insbesondere da, wo der lichte Baumbestand in eine Alpweide übergeht. Auf ca. 850 MüM wird der Pfad flacher und die Weiden grüner. Und schon sind sie da: die ersten Frühlingsblumen. Wo vor Kurzen noch Schnee lag, blühen schon die Schlüssel- und Kukuksblumen. Bei einem Halt suchen wir die Bergmassive des Titlis und der Berneralpen in deren geografische Lage einzuordnen. Dem Weg folgend, erreichen wir den Renggpass, der schon in der Steinzeit als Saumpfad zwischen Meiringen / Grimselgebiet und dem Mittelland begangen wurde. Nun beginnt der erste Abstieg zur Hinter Rengg und der Renggkapelle. Hier wird die Begehbarkeit des Pfads etwas schwierig: der nachts gefrorene Boden hat sich durch das Tauwetter an der Oberfläche aufgeweicht und wurde rutschig. So mussten wir auf die Wiesenmatten mit noch braun gefärbtem Gras ausweichen, die uns eine verbesserte Sohlenhaftung gewährte.

Auf dem nächsten, steilen Aufstieg über eine schmale Erschliessungsstrasse, die zu den Bauerhöfen oberhalb Hergiswil führte, öffnete sich der Blickwinkel vom Rigi bis zum Titlismassiv sowie zum mehrarmig ausgebreiteten Vierwaltstättersee. Auf diesem Nidwaldnerzipfel sind verschiedene, höher gelegene Ausflugsrestaurants ausfindig zu machen. Eines davon ist die Alpgschwänd, auf 1215 müM gelegen – sie ist die von Fredi gewählte Mittagsverpflegungsstätte. Um sie erreichen zu können, sind noch mindestens weitere 300 Höhenmeter zu Fuss zurück zu legen – eine Alternative liegt aber vor, die von der Gruppe geprüft wird. Die Entscheidung ergibt, dass sich die Gruppe aufteilt: Die eine Hälfte will den Weg zu Fuss bewältigen, die andere steigt ab bis zur…… hauseigenen Gondelbahn! Zwei gegenseitig fahrende 8 Personengondeln bringen uns zum wunderschönen Restaurant Alpgschwänd mit vorgebautem, grosszügigem Wintergarten. Die neu angebaute Zimmermannskonstruktion ist rundum mit Glasscheiben eingekleidet, was den Wind abhält und zudem eine einmalige Rundsicht gewährt. Zwei grosse Tische sind für uns einladend gedeckt worden; von hier aus sehen wir uns den Aufstieg der „starken Gruppe“ an, die da auch bald bei uns eintrifft. Als empfohlenes Menu wird uns ein Frühlingssalat und dann ein Rindsbraten mit Kartoffelstock und Saucenseeli angeboten, zu welchem sich die meisten entscheiden können. Die Portionen sind so gut bemessen, sodass sich einige überlegen, wie sie mit dem „vollen Bauch“ die zweite Tageshälfte bewältigen würden. Trotz verführerischer Dessertkarte werden nur noch sehr wenige „Zugaben“ bestellt; aber die Kaffeerunde findet bei den Meisten anklang.

Fredi hätte gerne vom der Restauranthöhe die Tagesroute fortgesetzt, da er die sich bietende Aussichtskulisse noch gerne weiter genutzt hätte. Die Wirtin wurde beiläufig um Rat angefragt – ihr Gesichtsausdruck konnte ihre Verneinungsempfehlung noch unterstreichen. Zufällig waren auch zwei einheimische Wanderinnen am Aufbrechen, die unsere Frage mitbekommen hatten. Auch sie bestätigten: Da oben liegt noch Schnee, bei dem man bei jedem Schritt einsinken kann – zudem ist mit der aufkommenden Bise eine Vereisungsgefahr nicht auszuschliessen. Damit war die Talfahrt mit der Gondelbahn beschlossen, die uns zum Parkplatz Brunni an der Erschliessungsstrasse von Hergiswil, brachte. Von hier konnten wir trockenen Fusses den Abstieg auf dem ursprünglich vorgesehenen Weg nach Horw antreten. Der Abstieg auf einem moderat geneigten Wald- und Feldweg lässt uns meist gesprächiger werden, da sich der körperliche Energieaufwand wesentlich reduzieren lässt. Und so vergeht die Zeit recht schnell – wir treffen im Industriegebiet der Gemeinde Horw wieder auf die Talebene; den Abschlusstrunk wollen wir aber auf eine atmosphärisch angenehmere Umgebung verschieben. So besteigen wir den Bus nach Luzern. Bei der Endstation vor dem Bahnhof suchen wir uns eine sich bietende Gelegenheit, um unseren Durst löschen zu können. Wir finden sie im KKL – Selbstbedienungsrestaurant. Die Heimfahrt nach Zug / Zürich ist mit dem Schnellzug innerhalb dreiviertel Stunden gegeben und so beschliessen wir wieder einen erlebnisreichen Tag. Fredi, auch diese Wanderung war perfekt organisiert und wiederum einmalig – herzlichen Dank für diese Schönwetterwanderung im Panoramawanderjahr.

 

Karte (klick)

Fotos: Werni, Föns, Jörg