18. September / Lauterbrunnental

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Sep 202018
 

Tagesbericht Hane

Einmal mehr ein Prachtstag und einmal mehr eine Super-Tour. Trotz dieser viel versprechenden Affiche waren es nur sechs Wanderer und mit Susan eine Wanderin die sich ins Bernbiet aufmachten. Die Anreise war recht anspruchsvoll, musste doch vier Mal das Beförderungsmittel gewechselt werden, nämlich in in Zürich, in Interlaken, in Lauterbrunnen ins Postauto und zuletzt in Stechelberg in ein Taxi.

Nach ca. vier Stunden waren wir dann im hinteren Lauterbrunnental und der Spass konnte beginnen. Vor dem Start konnten wir allerdings in der Gartenwirtschaft des  Bergrestaurants Trachsellauenen bei gefühlten 0 Grad noch den Frühstücks-Kaffee geniessen.

Nach dem Kaffee wurde es aber schnell wärmer, begann doch unmittelbar der recht anspruchsvolle Aufstieg Richtung Schiirboden. Bei der dortigen Alphütte zweigte der Touren-Leiter mit drei Personen Richtung Südost ab, während sich die drei restlichen Leute in die Gegenrichtung aufmachten. Nach ca. einer Viertelstunde hat der vorderste der Splitter-Gruppe beiläufig gefragt, Du sind wir eigentlich richtig? Die Kartenkonsultation hat dann halt ergeben, dass wir falsch waren und umkehren mussten. Nach einigen weiteren Minuten kam dann auch schon das Telefon, mit der Frage wo in aller Welt seit ihr?

Der Zusammenschluss der beiden Gruppen erfolgte dann bei den Holdrifällen. Um dahin zu gelangen musste die Lütschine überquert und ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden, der sich aber alleweil  gelohnt hat. An diesem versteckten Ort hatte man dann das Gefühl im Dschungel zu sein. Da stürzt ein Bach senkrecht durch eine Felsrinne in eine Kompression und umfliesst dann auf zwei Seiten einen grossen moosbewachsenen Felsbrocken, was zu zwei weiteren Wasserfällen führt.

Die Wanderung führte dann weiter obsi auf ein schönes Plateau das etwas an die Greina erinnerte. In der Ferne konnten wir immer den Schmadribachfall bewundern der talbeherrschend weithin über dem hinteren Lauterbrunnental sichtbar ist. Anschliessend war bis zum Berghotel „Ober Steinberg“, eine weitere Stunde Aufstieg, angesagt.

Dieses Hotel, knapp über der Baumgrenze, mit den idyllischen Zimmern kommt ohne Stromanschluss aus (Kerzen und Petroleumlampen sind angesagt). Bei Kaffe Luz, Kuchen und der traumhaften Kulisse vor uns haben wir es fast eine Stunde ausgehalten und wieder einmal den Fahrplan unseres Tourenleiters strapaziert. Da um 15:30h oberhalb Sichellauenen das Taxi auf uns wartete, blieben für die 600 Höhenmeter abwärts nur 70 Minuten. Unterwegs hatten wir dann noch Gelegenheit Basejumper zu bewundern die sich mit Fledermaus-Gewand in die Tiefe stürzten. Der gemütliche Berner Taxichauffeur nahm unsere ca. zwanzigminütige Verspätung absolut gelassen hin.

Mit dem Besuch der Trümmelbachfälle stand aber noch ein weiterer Höhepunkt bevor. Vor dem Besuch hatte ich noch gedacht, was soll das wir haben genügend Wasserfälle gesehen, einen Coupé im naheliegenden Restaurant wäre mir lieber. Im Nachhinein musste ich aber feststellen, dass man diese Fälle, die sich grossenteils im Berginnern befinden, ganz einfach gesehen haben muss (klick für Details).

Die Fahrt zurück ins Züribiet war dann wie gehabt ausser, dass wir von Bern nach Rothrist wieder einmal auf der früheren Bahnstrecke fuhren. Herzlichen Dank Fredy für die umsichtige Planung und Führung sowie Deine genialen Eingebungen für Abstecher.  Wir hoffen, dass Dir die Ziele resp. Ideen noch lange nicht ausgehen 🙂

Fotos Föns, Hane

Karte

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Dienstag 11. September: Wesen – Quinten – Walenstadt

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Sep 122018
 

Tagesbericht: Max

11 Wanderbegeisterte (darunter 2 Frauen) trafen sich zur Wanderung über dem Walensee. Mit dem Postauto fuhren wir zum Lehnirank bei Amden, wo unsere heutige Tour begann. Gleich ging’s steil Richtung Walensee hinunter, wo wir heute das erste, geschlossene Restaurant passieren mussten. Diese Gegebenheit zeigt, dass unser Wandertag am Dienstag immer mit einem gewissen Handicap verbunden bleibt, wenn zum Einstieg weit und breit kein Kaffee zu haben ist. Trotz diesem Umstand waren keinerlei Stimmungseinbussen in unserer motivierten Gruppe feststellbar; wir genossen einmal mehr die ausgezeichnete Wetterlage, die uns auch an diesem Tag begleitete. Weiter ging’s auf einem beinahe ebenen Weg, der uns zu einem der Tagesziele führte. Denn bald wurden die von Fredi angekündigten, imposanten Wasserfälle erreicht und wir zweigten auf den bezeichneten Weg zum Seerenbachfall und der Rinquelle ab. Hier handelt es sich um zwei Naturerscheinungen: die von Bertis (Gemeinde Amden) herunterstürzenden, total 585 m hohen Wasserfälle, die in drei Stufen den Besichtigungsort erreichen und die Rinquelle, die aus einer Höhle mit durchschnittlich 2650 ltr / Sekunde ihre etwas niedliche Potenz neben dem Seerenbach sichtbar macht. Bei intensiven Regenfällen werden bis zu 30 000 ltr Wasser / Sekunde aus ihrem Schlund ausgespiehen. Die Rinquelle ist ein Höhlensystem, das heute auf eine Tiefe von ca. 1920 m erforscht wurde, wobei 1800 m nur im Tauchgang bewältigt werden können. Es ist eine Karstquelle des Churfirsten / Säntisgebiets und wird dem Rheinwasser zugeordnet. Ab 1953 wurde die Quelle über längere Phasen untersucht – gegenwärtig ist dieser Forschungsbereich abgeschlossen. 

Herbstzeitlosen blühten am Wegrand, als wir wiederum beim steilen Abstieg die Passage über das Wasserbett der sich hier vereinigten Ströme erreichten. Nun ging’s auf und ab; wir überquerten eine kleine Staumauer, dann folgte der nächste Steg, der uns den nächsten Bergbach überwinden lies. Unzählige Bäche überbrückten wir auf individuellen Passagen und wir erfuhren von Fredi, dass dieser Weg bis vor kurzem gesperrt werden musste, da eine Rüfe in einem Einschnitt einen Übergang weggerissen hatte. Nun ist diese Passage mit Larsen – Stahlprofilen gesichert und kann wiederum in einer Gallerie gefahrlos durchquert werden. Nach einer kurzen Rast folgten wir dem nun etwas sanfter werdenden Geländeverlauf zwischen der steilen Bergfelsflanke und dem tief unten liegenden Walenseeufer. Aber eben: meist steigt der Weg dann wieder an, wenn wir meinten, es wäre nun an der Zeit, dass er nun sicher nach Quinten hinunter führen müsste. Umso mehr wurden wir nun beim Abstieg gefordert, der nur für geübte Bergwanderer angelegt war. Ironisch kam uns eine Kinderwagenverbotstafel am unteren Ende der Passage vor, die in der umgekehrten Route aufgestellt war. Ja, nun wurde es wieder einfacher und wir erreichten die ersten Häuser von Quinten. Fredi hatte auch da wieder einen Hinweis an unser Informationsinteresse vorgebracht: Johann Melchior Kubli, Land – und Gerichtsschreiber, hatte in der bezeichneten Liegenschaft seinen Lebensabend verbracht. Er ist der Mann, der beim Anna Göldi Hexenprozess mitwirken musste, wo das Todesurteil über Anna ein Verhältnis zu dem Glarner Regierungsrat Tschudi vertuschen musste. Dieser Johann Melchior Kubli, der die wahren Verhältnisse kannte und Anna beistand, wurde ebenfalls mit einer Todesstrafe „bedroht“, sollte er dieses Geheimnis nicht für sich behalten.

Der Weg zum Dorfkern wurde unter der Einwirkung der intensiven Sonneneinstrahlung vergleichbar mit den Sommertemperatur der vergangenen Hitzeperiode; das (italienische) Klima hier wurde an der Fegetation sichtbar. Feigenbäume, Palmengewächse, Edelkastanien etc. säumten die Wege durch die Trockensteinmauern. Wir stiegen nun bis zur Uferzone des Walensees hinab. Hier, an der Schiffsländi legten einige, vollbesetzte Passagierschiffe um die Mittagszeit an – sehr zur Freund der am Seeufer gelegenen Gasthäuser. Die mit Platanen überdeckten, bewirteten Aussenräume füllten sich zunehmend, sodass wir froh sein konnten, noch genügend Sitzgelegenheiten für unsere Wandergruppe ergattern zu können. 

Nach einem kurzen Umtrunk erhoben wir uns zum zweiten Teil unserer Wanderung. Sie führte uns auf dem Seeuferweg nach Osten. Auch hier gibt es Spiel- und Grillplätze, die z.T. von Schulklassen belegt wurden. Dann kam der Einstieg zum Walenstadtbergweiler, der uns durch Waldzonen führte, was die Hitze erträglicher machte. Auch hier sind die Wege der Topografie angepasst, d.h., einmal geht es hoch, dann wieder hinunter bis zur Uferzone. Es folgte dann der markante Aufstieg von einigen 100 Höhenmetern, um einen Felsrücken überqueren zu können. Bei einem kurzen Unterbruch konnten wir unser Flüssigkeitsverlust durch mitgeführte Getränke ein wenig ausgleichen.

Auf der Höhe angekommen, erblickten wir eine Besenbeiz mit schönem Blumen- und Gemüsegarten, sowie einem Fischteich – auch hier hielt man sich an den freien Dienstag, der auch zum Unterhalt der Bepflanzung diente. Bei der anwesenden Person konnten wir nur die Bergsilhouette mit den Bergbenennungen erfragen – dann zogen wir weiter. Der nun asphaltierte Weg / Strasse führte uns auf ebener Strecke nach dem Dorfweiler Walenstadtberg (ohne Restaurant), wo wir auf die Bussverbindung nach Walenstadt warteten. Ein zufällig in seinem Garten anwesender Bewohner erkannte unsere Not und machte uns ein Angebot: Er hätte noch ein Karton Bier im Keller – ob wir sie möchten? Gerne „erlabten“ wir uns am Hopfengebräu, der uns so willkommen war.

Auf der Busfahrt zum Bahnhof gab es z.T. nur noch Stehplätze. Der Anschluss mit Regionalzug nach Ziegelbrücke ermöglichte uns ein Umsteigen in einen Schnellzug nach Zürich, wo wir dank der frühen Ankunft im HB noch einen zusätzlichen Umtrunk im Bahnhofbuffet einfügten. So endete eine interessante Sommerwanderung mit der notwendigen Abkühlung. Wiederum einen herzlichen Dank an Fredi, der eine erinnerungsreiche Tour für uns entworfen und, wie immer, bestens organisiert hat.

Karte

Fotos Susanne, Hane

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