Aug 312018
 

Bericht: Geri

1. Tag

Als ich im Bahnhof Luzern ankam, stellte ich fest, dass an diesem traumhaft-schönen Dienstagmorgen bereits unzählige Wandergruppen unterwegs waren. Es war deshalb gar nicht so einfach für mich, Fredi’s Wandervögel zu finden. Bald traf ich aber auf die mir bekannten Gesichter aus dem Säuliamt. So reisten wir schliesslich als zehnköpfige Gruppe (1 Frau und 9 Männer) mit Hund via Brünig ins Haslital. Aber auch auf der Fahrt mit dem Postauto auf den Grimselpass waren wir nicht alleine unterwegs. Da war Stehplatz Ehrensache – schliesslich gehört man ja noch nicht zum alten Eisen! Allerdings machte der Chauffeur mit seinem urchigen Haslitaler-Dialekt und seinen interessanten Informationen über „seine“ Bergwelt die Passfahrt zum kurzweiligen Erlebnis. Auf der Passhöhe, auf 2165 m. ü. M. stärkten wir uns im „Alpenrösli“ mit Getränken und feinen Nussgipfeln.

Dann ging‘s aber richtig los: Die Planung von Fredi sah vor, dass wir am ersten Tag via Sidelhorn an den Oberaarsee gelangen würden. Und der Aufstieg aufs Sidelhorn hatte es in sich. Die kurze Rast bei der Husegghütte liess uns nochmals Kraft  tanken für den steilen, steinigen Aufstieg auf den höchsten Punkt unserer zweitägigen Tour.  Auf 2765 m. ü. M. entschädigte uns dann die prächtige Rundsicht auf die umliegenden Gletscher und Berge sowie der atemberaubende Blick auf die 10 Seen der Grimselwelt.

Nach der Gipfelrast mit Verpflegung stand der steile Abstieg auf dem Programm. Die einen taten sich etwas schwer bei der Suche nach dem besten Weg über die vielen Steine und riesigen Felsbrocken. Bald jedoch befanden wir uns wieder auf sichereren Pfaden, wo uns der Oberaargletscher mit den dahinter in den Himmel ragenden Berggipfeln wie Oberaar- und Finsteraarhorn grüsste. Weiter ging es am idyllischen Triebtenseeli vorbei bis zu unserem Tagesziel.

Bald hatten wir die Unterkunft im Berghaus Oberaar bezogen. In der gemütlichen Gartenbeiz genossen wir dann erfrischende Getränke. Während sich Hans Jahn mit seinem Hund verabschiedet und auf den Heimweg gemacht hatte,  konnten wir sowohl die Glieder, wie auch die Seele so richtig baumeln lassen. Vielleicht waren es die nahen pfiffigen Töne der Murmeltiere, die uns motivierten, dann auch noch grenzwertige Gespräche zu führen. Für einen „Nicht-Birmensdörfler“ war es jedenfalls nicht  so leicht, mitreden zu können. Nun bin ich so richtig gespannt, ob wir den berühmt-berüchtigten „Buechbirrliberg“ irgendwann doch noch besteigen werden! Trotzdem konnte ich, nach dem gemütlichen Nachtessen in der Gaststube, den wohltuenden Schlaf auf 2338 m. ü. M. so richtig geniessen.

Karte 1. Tag

Fotos Werni, Föns, Annelies

2. Tag

Nach dem feinen Morgenessen mahnte Fredi schon bald zum Aufbruch. Wenn die ersten Schritte  in den zweiten Tag vielleicht auch noch etwas verschlafen waren, so fanden wir dank der prächtigen Morgenstimmung schnell wieder unseren gewohnten Gut’schen Wander-Rhythmus. Allerdings ging es bald zügig bergab. Der steile Bergpfad hoch über dem Oberaar- bzw. Grimselsee führte uns am Grimsel Hospiz vorbei. Weiter führte unser Weg vor der Grimsel-Staumauer hinab ins Sommerloch, am Räterichsbodensee vorbei zur Gerstenegg.

Hier erwartete uns bereits Herr Roth von der Kraftwerke Oberhasli AG. Die Fahrt mit einem Kleinbus durch die Kavernen und Tunnels der Werke liess uns staunen. Unser Guide führte uns die Dimensionen, aber auch die Aufwendungen des gewaltigen Kraftwerks eindrücklich näher. Neben den vielen technischen Informationen beeindruckte uns aber auch die Mineralien-Ausstellung. Da erfuhren wir, dass Mineralien anregend, belebend, kräftigend und stimulierend sein können. Am liebsten hätte ich einen der kleinen Mineral-Steine mitgenommen! Zuletzt kehrten wir mit vielen Eindrücken zurück ans Tageslicht.

Nach dieser tollen Abwechslung ging es wieder zu Fuss weiter. Aber schon bald machten wir Mittagsrast an einem Bächlein. Wir stärkten uns mit Verpflegung aus dem Rucksack – und einige kühlten sich die heissen Füsse im klaren Wasser. Nachher führte unser Weg auf die andere Talseite, über eine alte Steinbrücke zum Ausgangspunkt Chüenzentennlen (1600 m. ü. M.).  Hier erwartete uns die letzte grosse Anstrengung. Der steile, schmale Weg, teilweise eng an einer Felswand, war für mich eine Herausforderung. Da kam mir während des schweisstreibenden Aufstiegs der Gedanke, ob ich nicht besser doch einen kleinen Mineral-Stein mitgenommen hätte! Aber schliesslich schafften es Alle: Der Gelmersee auf 1860 m. ü. M. war erreicht. Bei der Staumauer hatten wir Zeit für ein kurzes Entspannen, bevor uns noch ein kleines Abenteuer erwartete.

Mit der Gelmerbahn gings senkrecht ins Tal. Das kühne Bauwerk – ursprünglich nur als Werkbahn benutzt – ist mit einer Steigung von 106% die steilste offene Standseilbahn Europas. Mit Adrenalin-Feeling fuhren wir hinunter nach Handeck. Aber das war noch nicht genug (gäll Annelies)! Da war noch die schwankende Hängebrücke über die Aare unter die Füsse zu nehmen.

Schliesslich genossen wir unsere wohlverdiente Erfrischung – oder sogar einen Coupe – im Hotel Handeck, bevor wir unsere Heimreise mit dem Postauto, der Meiringen-Innertkirchen-Bahn (MIB), der Zentralbahn und der SBB antraten.

Danke Fredi, zwei super-tolle Tage – UNVERGESSLICH! 

Karte 2. Tag

Fotos Werni, Föns

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