Mai 172016
 

Wanderung durch die Rheinschlucht

Tagesbericht von Roman:Bieri

Zunächst eine Vorbemerkung: Mein morgendlicher Spurt zum Bahnhof, um ja nicht den Zug um 6.35 Uhr zu verpassen, hat sich, so kann ich nach dieser schönen Wanderung behaupten, mehr als gelohnt!

Fredis Wandergruppe hat sich heute, bei kühlem, aber sonnigem Wetter eine Wanderung durch die imposante Rheinschlucht vorgenommen. Die Vorfreude auf das einzigartige Naturschauspiel dieser wilden Ruinaulta (Rheinschlucht) mit ihren schroffen Felswänden und dem tobenden Fluss war gross.

Die Hinreise, wie im übrigen die Organisation des ganzen Tages, hatte hervorragend geklappt. Ein herzliches Dankeschön unserem Reiseleiter!

Zunächst mal ohne die übliche Kaffeepause ging’s von Flims-Waldhaus in Richtung Caumasee. Es hiess sich warm anziehen. Auf rund 1100 m ü. M. waren die Temperaturen vormittags noch recht tief.

Der Caumasee, gepriesen als einer der schönsten Bergseen, auf drei Seiten von Wald umgeben, mit auffallend türkisgrünem Wasser, war wahrlich eine Augenweide. Trotzdem wurde von Kennern kritisch festgestellt, dass der Wasserstand sehr tief sei, was sich optisch wirklich nicht positiv auswirkt. Der Grund ist folgender:

Seit 2003 ist beim Caumasee ein auffällig tiefer Wasserspiegel zu beobachten: Beim Bau der unterirdischen Umfahrung von Flims wurde eine grosse Karströhre angeschnitten, sodass dem Karstsystem Wasser entzogen wird. Deshalb hat auch der Caumasee weniger Wasser zur Verfügung.

Alsbald erreichten wir, wie so sehnlichst erhofft, die Gaststätte Conn, wo wir uns mit Kaffee und einer feinen Nusstorte stärkten.

Inzwischen konnten auch die Sonnenbrillen aufgesetzt werden. Insbesondere diejenige von Annelis fiel auf, wird dieses Modell doch vor allem in Mafiakreisen getragen!  

Wir setzten die Wanderung fort und gelangten schon bald zur Aussichtsplattform “il Spir“. Hier zeigte sich die ganz Pracht der Ruinaulta. Sie ist eine bis zu 400 Meter tiefe und rund 13 Kilometer lange Schlucht des Vorderrheins zwischen Ilanz und der Mündung des Hinterrheins bei Reichenau. Durch einen Bergsturz wurde das Vorderrheintal vor vielen tausend Jahren durch eine mehrere hundert Meter dicke Schuttmasse begraben. Im Laufe der Zeit schnitt sich der Fluss immer mehr in die Bergsturzmasse ein und so entstand die Schlucht mit ihren steilen Kalksteinklippen und imposanten Felsformationen, die sich auf dieser Plattform sehr gut präsentierte.

Es erfolgte dann der Abstieg zum Rhein, übrigens ein sehr gut ausgebauter Wanderweg mit vielen Informationstafeln. Nun ging es dem Fluss entlang bis zu unserm Ziel.. Unterschiedliche Felsformationen regten unsere Fantasie an:  Stellt diese Felsspitze nun eher ein Zeigfinger  oder eine andere Extremität dar? 😕 

Die Turmuhr vom nahen Castrisch, übrigens die Patengemeinde der reformierten Kirchgemeinde Birmensdorf, schlug in der Zwischenzeit zur ersten nachmittäglichen Stunde und noch kein Mittagshalt wurde angekündigt. Aus dem hinteren Teil der Wanderkolonne erhob sich laut Werners Stimme und diese ermahnte, doch endlich eine Mittagsrast einzuschalten. Dem wurde unverzüglich Folge geleistet. Es galt sich etwas zu erholen, um den zweiten Teil der Wanderung noch bewältigen zu können.

Nach 5 Stunden 8 Minuten und einer Stecke von 21 km erreichten wir am späteren Nachmittag unser Ziel Ilanz, übrigens die erste Stadt am Rhein.

Dieses einmalige Erlebnis wurde bei einem kühlen Bier in Ilanz noch „abgesegnet“. Zufrieden, aber doch sichtlich müde, brachten uns die RhB und die SBB wieder in die heimatlichen Gefilde zurück. Fazit: Die Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt!

Fotos Werner Eichenberger, Hans Hinnen

Karte Flims-Ilanz (klick)

 

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