Sep 162015
 

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Bergwanderung Männerturnverein Birmensdorf

Bericht von Franz Brunner

 

Wanderkarte: Lombachalp – Harder

Ausnahmsweise am Samstagmorgen, 12. September 2015, traten wir 17 Männer, ohne Frau und Hund, jedoch mit einigen ‚Männerrieglern’, unsere letzte 2-Tagestour in diesem Jahr an. In Zürich und Bern war für uns im 2-vordersten Wagen reserviert. In Interlaken warteten wir im Postauto, das wegen des Jungfraumarathons etwas Verspätung hatte. Wir fuhren bergauf nach Habkern, wo wir mit 3 Extrabussen zur Lombachalp geführt wurden. Unterwegs sahen wir ein Ehepaar mit Körben, welche Pilze sammelten. Fredi erzählte uns die wahre Geschichte der 3-fachen Witwe:“ Die ersten beiden Männer starben an einer Pilzvergiftung, der Dritte an einem Schädelbruch, weil er sich weigerte, die Pilze zu essen!“ Auf der Lombachalp gab es einen kurzen Kaffeehalt und nachher nahmen wir dann die 600 Höhenmeter aufs Augstmatthorn in Angriff. Fredi führte uns mit regelmässigen Schritten über’s Moorgebiet, an Wollgras und Witwenblumen vorbei in Richtung Gipfel, wo uns u.a. 2 Dohlen begrüssten. Hier auf 2137 M.ü.M. hatten wir bei schönstem Wetter eine fantastische Rundsicht. Von der Schrattenfluh über den Hohgant und den 7 Hengsten bis zu den Berneralpen. Unter uns der türkisblaue Brienzersee mit seinen Tälern und Dörfern. Auch die Lombachalp mit seinen urwüchsigen Bäumen und mystischen Mooren, welche neben Sörenberg zu den grössten Moorlandschaften der Schweiz gehören, breitete sich unter uns aus. Dann nahmen wir den steilen Abstieg unter die Füsse und verpflegten uns an der windgeschützten Gratseite. Vor uns lag noch ein langgezogener Gratweg gesäumt mit blühenden Erika und blauen Schwalbenwurzenzian bis zum Harder Kulm. Adriano fand auf dem Weg noch einige Steinpilze, die dann das Nachtessen verfeinerten. Noch ein Besuch auf der Aussichtsplattform, dann führte uns die Harderbahn, welche 1908 erbaut wurde, nach Interlaken. In der Bahn nach Wilderswil stiess dann Anneliese noch zu uns, sodass wir für den 2. Wandertag 17 Männer und eine Frau waren. In Saxeten bezogen wir unsere Unterkunft im Hotel Alpenrose und freuten uns auf das feine Nachtessen. Nach einem gemütlichen Abend zog es die einen früher, die anderen später unter die Decke.

Wanderkarte: Saxeten – Isenfluh

Am Morgen um 0600 Uhr weckten mich Glöckchen von weidenden Rindern; Erinnerungen an meine Jugendzeit in den Bergen. Nach einem reichlichen Frühstück waren wir um 0800 Uhr startbereit. Einige Kollegen fuhren mit dem Bus nach Unterberg, zusammen mit unseren Rucksäcken. Ohne Rucksack zu wandern war herrlich. Im Talkessel bestaunten wir zwei hohe Wasserfälle. In Unterberg nahmen wir unser Gepäck „leider“ wieder in Empfang und wanderten weiter zur Hinderbällen über einen von Kühen deformierten Wanderweg bis zum Sattel. Dort kam kalter Wind und Regen auf. Wir bogen links ab und bestiegen den Bällenhöchst (2095 M.ü.M.), wo uns eine herrliche Aussicht ins Grindelwaldnertal auftat. Eiger; Mönch und Jungfrau versteckten sich hinter den Wolken. Wegen des starken Windes kehrten wir jedoch bald wieder zum Sattel zurück und wanderten unter dem Tschingel eine ziemlich steile Schutthalde entlang. Ueber Karstfelder, rechts eine Doline und weiter unten das Sulssewli erblickend, erreichten wir bald die Lobhornhütte. Nach einem unfreundlichen Empfang  – wir hätten uns als Gruppe anmelden sollen-  stärkten sich einige von uns in der warmen SAC-Hütte. Danach bewältigten wir durch eine Abkürzung einen steilen Abstieg, blühender Augentrost und schöne Silberdisteln hinter uns lassend. Bald erreichten wir bei schönstem Wetter Sulwald. Nach dem Kaffeehalt bestiegen wir zu viert die Gondelbahn nach Isenfluh. In der Gondel war die Belastungsanzeige: 6 Personen oder eine Kuh. In Isenfluh warteten wir auf unsere 14 Kollegen, welche die Talfahrt mit dem Trottinett genossen. Die einen kamen direkten Weges auf dem Natursträsschen, die andern fuhren etwas zu weit und mussten das Trotti wieder hinaufstossen. Doch es fehlte noch ein Kamerad. Wir warteten. Ist etwas passiert? Die nun eingetroffene Postautochauffeuse erzählte uns, dass ihr unterhalb des 1200 Meter langen Tunnels ein Trottinettfahrer wie ein Kamikaze entgegengekommen sei. Er wollte ihr nicht einmal ausweichen und der Jüngste sei es auch nicht mehr gewesen. Schallendes Gelächter brach aus. Bei der Hauptstrasse musste er nach Zweilütschinen hinunterfahren. So weit sei bis heute noch nie ein Trottinettfahrer gekommen. Hans, wir gratulieren Dir ganz herzlich zu deinem Rekord. Du hättest eigentlich den ‚goldigen Loribäri’ verdient. Hans kam dann mit der Bahn inkl. Trottinett nach Lauterbrunnen. Wir fuhren mit dem Postauto parallel zur Bahn. Unsere Chauffeuse liess das Dreiklanghorn mehrere Male ertönen, bis uns Hans entdeckte. Natürlich wieder Gelächter. Nach dem Abschied von der schönen und lustigen Fahrt wurde das Trottinett mit dem Postauto wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückgebracht und wir traten gemeinsam unsere Heimreise über Interlaken, Bern nach Birmensdorf an. Wir sind alle glücklich, zufrieden und gesund zurückgekehrt. Es war wieder einmal mehr eine sehr gut organisierte und gelungene 2-Tageswanderung. Fredi, im Namen aller nochmals einen recht herzlichen Dank.

 

Fotos W. Eichenberger

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