QdS 13-15 Lauterbrunnen – Kandersteg

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Jul 242015
 

Wanderkarte: Grütschalp – Rotstockhütte

Der erste Tag der Königsetappen begann auf der Grütschalp (1486) ob Lauterbrunnen. Unser Organisator hatte erfreulicherweise die Idee, die 700 Höhenmeter mit der Lufteilbahn zu überwinden. Diese Pendelbahn braucht nur vier Minuten und besteht erst seit 2006, früher führte eine Standseilbahn die Touristen in elf Minuten nach oben.

Beim Antrittsverlesen stellte Fredy fest, dass zwölf Wanderer, drei Wanderinnen (Rekord) und ein Hund anwesend waren. Erfreulicherweise war auch Köbi wieder mit von der Partie. Er hatte wegen gesundheitlichen Problemen auf den letzten Etappen leider gefehlt. Er war aber wie gewohnt ein Aktivposten in unserer Truppe, nur schade, dass er immer noch behauptet Pferde könnten schwimmen 😉   

Der gut begehbare Weg stieg stetig bis gegen 2000 MüM an. Zuerst hatten wir eine tolle Aussicht auf Wengen mit der Lauberhornstrecke. Die Wander-Profis unter uns konnten ganz genau zeigen, wo der Hundschopf, die Minschkannte und das Brüggli-S waren. Dann hatten wir auf der Ostseite während langer Zeit eine traumhafte Sicht auf das wohl bekannteste Bergmassiv in der Schweiz auf Eiger, Mönch und Jungfrau.  

In der Schiltalp (1946 MüM) war dann die Mittagsrast angesagt. Diese Alpwirtschaft wird von einer Familie aus dem Südtirol geführt. Da wurde einmal mehr bestätigt, dass die Südtiroler lustige und überaus nette Leute sind. Allerdings gab es kein „blaues Rivella“ und keinen „Bananensplit“ aber sonst waren wir rundum zufrieden. Als jemand eine anzügliche Bemerkung Richtung Serviertochter machte, hat Köbi gemeint: „Sie müend kei Angscht ha, er surret nur na, stäche duet er nüme“. Also diese Wirtschaft ist immer ein Zwischenhalt wert 🙂 

SchilthornbahnAuf einem weiterhin schönen Weg ging es weiter, wobei wir Richtung Westen den James-Bond-Berg Piz Gloria (Schilthorn) mit der gigantischen Schwebebahn zum Birg bewundern konnten. Diese Luftseilbahn hat eine Länge von 1766 Meter ohne einen einzigen Masten und überwindet dabei eine Höhe von 300 Meter.

 

Nach einer weiteren Stunde erreichten wir unser Tagesziel die Rotstockhütte (2039 MüM). Wir waren beizeiten und konnten uns so dem Apéro und der Frage „wer auf dem Boden schlafen muss“ widmen. Nachdem Alice und Heinz via Mürren die Rückreise angetreten hatten, waren wir noch 13 Personen aber nur für zwölf war reserviert. Irgendwie funktionierte es dann, die einten von unserer Gruppe hatten einfach nur 40cm statt 50cm Platz zum liegen. Last but not least möchten wir uns nochmals bei Hans Lüscher bedanken. Er hat die Zeche für die Übernachtung incl. Morgen- und Nachtessen übernommen. Besten Dank Hans.

 Wanderkarte: Rotstockhütte – Bundalp

Am zweiten Tag warteten gesamthaft 900 Meter Aufstieg und 1’100 Meter Abstieg auf uns. Die Distanz war dabei mit ca. 11 KM eher kurz. Die ersten drei Kilometer zur „Seffinafurgga“ gingen ziemlich in die Beine, waren doch ca. 800 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg/Pfad war allerdings sehr gut angelegt und angenehm zum Wandern.

BlüemlisalpOben angelangt hatten wir eine fantastische Sicht auf die „Blüemlisalp“. Wer jetzt wie ich angenommen hatte die „Blüemlisalp“ sei eine Alp der hat sich geirrt. Es handelt sich um ein Bergmassiv mit dem „Blüemlisalphorn“, der „wysse Frau“ und dem „Morgenhorn“. Diesen Hauptgipfeln sind auf der Nordseite mit dem „Blüemlisalp-Rothorn“, dem „Stock“ und der „Wildi Frau“ drei weitere Gipfel vorgelagert. Ich bin selber erstaunt, dass ich all diese Namen so gut behalten konnte 😀 

Nachdem wir uns an der Aussicht satt gesehen hatten, ging es weiter dem Bergabhang entlang Richtung nächstes Teil-Ziel der „Gspalltenhornhütte“. Nach einer kurzen Gegensteigung hatten wir die SAC-Hütte zuhinterst im Kiental erreicht. Der kurze Umweg mit moderatem Aufstieg hat sich alleweil gelohnt, liegt die Hütte doch an einem exponierten Ort mit Sicht auf die fantastische Bergwelt. Wir konnten uns zudem sehr gut verpflegen, allerdings gab es aber auch da keinen Bananensplit und das Froilein war leicht gestresst. 

Der Abstieg war dann nicht immer ein Vergnügen. Wir mussten während einer längerer Zeit ein Geröllfeld durchqueren und schlussendlich nochmals zwei giftige Aufstiege hinter uns bringen. Wir haben’s aber locker geschafft und uns gefreut, dass es erst nach unserer Ankunft in der Bundalp anfing zu Regnen.

Der Bergasthof Bundalp war dann nach unserem Empfinden eine Unterkunft die höchsten Ansprüchen genügte. Es hatte Zweier- und Dreier-Zimmer mit richtigen Betten. Sogar duschen konnte man/frau und zum Nachtessen hatten wir am Tisch richtig viel Platz. Spass beiseite es hat uns natürlich sowohl in der Rotstockhütte wie auch in der Bundalp gut gefallen.

Aus der Abendunterhaltung ist mir noch folgende Story geblieben: Einer der Wandergruppe hat offensichtlich den Arzt gefragt, ob das Nachlassen des Sextriebes im Alter damit zu tun habe, dass er 41 Jahre auf dem gleichen Flugplatz gelandet sei. Der Arzt hat darauf gefragt, ob er nie eine Notlandung gemacht habe. Die beiden Fragen blieb aber letztlich unbeantwortet.  Glücklicherweise hatte Werni dann um halb Neun noch eine Rundi „Schlumbi“ bestellt, sonst wären wir vermutlich vor 21h in der Pfanne gewesen.

Wanderkarte: Bundalp – Oeschinensee

Gut geschlafen aber es war in aller Herrgottsfrühe Tagwache, da unser Reiseleiter auf 06:45h das Frühstück bestellt hatte. Um ca. halb acht war dann der Startschuss zum Aufstieg auf’s ‚Hohtürli‘ resp. zur Blüemlisalp-Hütte . Köbi hatte von Anfang an geplant, diese Etappe auszulassen und eine Abkürzung zum Oeschinensee zu nehmen. Ein weiterer Kollege hatte am Vorabend bereits erwähnt, dass er sich bei Regen-Wetter auch für die Abkürzung entscheiden würde (Petrus hat ihn erhört).  

Der Aufstieg (1’000 Höhenmeter) ging dann wirklich in die Beine und auch der Tourenleiter wollte seinen Lieblings-Spruch „je steiler desto geiler“ nicht unbedingt erneut anführen. Da es Nebel hatte und leicht nieselte war die Steilheit des Geländes mit den vielen Treppenstufen gar nicht richtig erfassbar. Jedenfalls erreichten alle elf Übriggebliebenen die Blüemlisalp-Hütte in einer schnelleren Zeit, als mit 2:50h vorgegeben ist.

Blüemlsalp Hütte

Da der Nebel leider immer noch ziemlich dicht war, konnten wir von der Blüemlisalp nichts sehen. In seiner Kurzgeschichte ‚Winterkrieg in Tibet‘ beschreibt Friedrich Dürrenmatt ironisch die Blüemlisalp als grossen Bunker, wo die Schweizer Abgeordneten ungestört ihre Tätigkeit fortsetzen können, während vor der Tür Weltkrieg herrscht.

Von nun an ging’s Bergab, es galt ca. 1’200 Höhenmeter zu überwinden. Das Wetter hatte sich plötzlich massiv verbessert und wir konnten im Gegenhang verschiedene Gletscher bewundern. Zudem waren die Farben der Wiesen sehr intensiv, es war beinahe schon kitschig. Noch einen kurzen Zwischenhalt bei der Alpwirtschaft „Oberbärgli“ und dann weiter Richtung Oeschinensee. Es wurde tatsächlich noch kitschiger, die Farben des Sees, die Steilwand mit den Wasserfällen im Nordosten des Sees, einfach nur schön.  

kaktusIm Hotel Oeschinensee konnten wir auf der schönen Terrasse die drei Wandertage nochmals Revue passieren lassen und endlich einen Coupe geniessen. Dass sich das Personal, wie auch Chef nicht besonders über unseren Besuch freuten war absolut verständlich. Dies bedeutete ja zehn Minuten Arbeit und das für lumpige 200 Franken. Der „Kaktus“ dieser Tour geht jedenfalls einstimmig an das Personal vom Hotel Oeschinensee.

 

Letztlich ein kurzer Fussmarsch zur Seilbahn, runter nach Kandersteg und zurück via Bern und Zürich in die Heimat. Es waren drei fantastische Wandertage, herzlichen Dank Fredy für die wie immer perfekte Organisation. Du bist damit für ein weiteres Jahr als Organisator bestätigt.

 

Fotos H. Hinnen / W. Eichenberger

Wer zuletzt lacht …… ?

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