Jun 242015
 

 

Tagesbericht vom 24. Juni von Klaus Kreienbühl

Oh Schreck: Kurz vor Zugseinfahrt nur 4 statt 6 am Bahnhof B’dorf! – ? – Hektisches Telefonieren von Fredi – Nicht verschlafen, sondern am falschen Ort gelesen: bei QdS 9 statt 10! – Folge: Aufholjagd mit PW bis Uznach – was gelang.

Schliesslich „täppeleten“ (ein Ausdruck, der im Zug einer Dame einen bitterbösen Blick entlockte) in Starkenbach bei schönstem Wanderwetter immerhin 8 Männer, 2 Frauen und 1 Hund zur Talstation der 4-Personen-Kistenbahn zur Alp Selun.

Nach abenteuerlicher Fahrt gab es schon nach 15 Minuten den ersten Trinkhalt in der Ochsenhütte – allerdings auch den letzten in einer Beiz auf der schliesslich doch recht langen Wanderung von geschätzen 5 1/4 (Fredi) bis 7 (Alice) -stündigen Wanderung, reine Marschzeit, wohlgemerkt. Von der munteren Wirtin liessen wir uns Brisi, Frümsel, Wart, Schären, Nägeliberg, Glattchamm und ganz rechts den Leistchamm benennen, soweit diese von den doch vorhandenen Wolken freigegeben wurden.

Alpenrosen zu Hauf, Dolinen, Karrenfelder, mit Seilen gesicherte, kurze steile Aufstiege und eine unglaubliche Aussicht in die Ostschweiz sowie in schaurige Felsschründe waren die Highlights bis zum Fusse des Leistchamms.

Die vom Mittagessen erleichterten Rucksäcke wurden von den meisten deponiert und harrten wohlbehütet von einer der Damen auf die Rückkehr der Gipfelstürmer. Bald mit feuchtem Dreck gefüllte Schuhsohlen in Verbindung mit den seit jeher glitschigen Kalkfelsen machten den Aufstieg und vor allem dann den Abstieg zu einer rutschigen Sache: verbogene Wanderstöcke, ein blutender Ellbogen und vor Schmutz starrende Hosefüdli waren die Folge.

Aber es hatte sich gelohnt: die Wolken hatten sich verzogen, unsere Blicke schweiften vom Bodensee steil hinab zum Walensee und wir nahmen einmal mehr Fredis unglaubliches Bergwissen zur Kenntnis.

Wieder zu zehnt folgte dann eine eher sumpfige Angelegenheit und bald ertönte beim Flügenspitz der Ruf nach „Wegverbot für Kühe auf Wanderwegen“.

Nach der Umrundung des Gulmen setzte sich in einigen Köpfen ein Virus fest: „Es könnte ja sein, dass zu dieser vorgerückten Stunde – es war immerhin schon ein Viertel vor fünf – die Bahn Niderschlag-Amden gar nicht mehr fährt..!“

Und so fügten wir nach kurzer Beratung den einst geplanten 1067m Abstieg noch locker 350m zu Fuss hinzu.

Im Postauto verwandelte sich der erlittene Beizen-Entzug in den einstimmigen Wunsch, in Wesen einen zusätzlichen Wirtshaushalt einzuschalten, was dem wiederum herrlichen Wandertag zu einem würdigen Abschluss verhalf.

Wanderkarte

Fotos Klaus Kreihenbühl

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